Unser Autor Andreas Reschke begibt sich einmal mehr in die Untiefen der deutschen Fußballfanszenen und nimmt diesmal die BSG Chemie Leipzig genauer unter die Lupe. Angesichts von Bedrohungen gegnerischer Fans, Heimattümelei und dem Gefasel von »Respekt«, »Ehre« und dem »eigenen Revier« fragt er sich, was es mit dem vermeintlichen Antifaschismus der Chemie-Fans auf sich hat und warum der Verein bei Leipziger Linken so beliebt ist.
Als Ende August der Fußballfünftligist VfL Halle 96 zum Auswärtsspiel bei BSG Chemie Leipzig antrat, wurden bei der Anreise im Stadionumfeld Fans aus Halle von zwei Chemie-Anhängern bedroht. Den Vorfall schilderten die VfL-Fans so: »Weniger angenehm waren zwei augenscheinliche Chemieultras, die offenbar das Lied des Ultrá-Männerchors, dass man ›im Leutzscher Holz geboren‹ sei, etwas zu wörtlich nahmen. Dementsprechend aggressiv reagierten beide vor Spielbeginn auf einen VfL-Fan, der es wagte, auf dem Weg zum Stadion einen VfL-Sticker an einer Laterne des Geburtshauses anzubringen. Das sei ihr Revier, hyperventilierten die grün-weißen Blockwarte, und begannen sofort, den Nestbeschmutzer zu bedrängen. Wir seien hier zu Gast, dürften keine Aufkleber verkleben und sollten gefälligst mehr Respekt vorm grün-weißen Lokalkolorit zeigen. Die Halbstarken ließen es nicht an Dicke-Eier-Sprüchen missen. Nach dem Spiel würde man uns platt machen und ›wenn die Bullen nicht dabei sind, seht ihr keine Sonne mehr‹. Von Beginn an wurde der blau-rote Störenfried geschubst und getreten. Die Verteidigung des Ganglands ging noch weiter: Im Laufe der Auseinandersetzung wurde der VfL-Fan als ›Spast‹ und ›Scheiß Zecke‹ beleidigt, die sich zu ›verpissen‹ habe.« (vgl. https://barrabrawu.wordpress.com)
Ultras gegen rechts
Dieser Vorfall mag auf den ersten Blick verwundern, wird doch der Fanszene des Fußballvereins BSG Chemie Leipzig nachgesagt, dass sie antifaschistisch sei. Vor allem die größte und einflussreichste Ultrà-Gruppe bei Chemie, die Diablos Leutzsch, deren Mitglieder den 1997 neu gegründeten Verein vor allem seit 2008 aktiv unterstützen und mitgestalten, [1] haben gute Beziehungen zur Leipziger Antifa, die bis zu personellen Überschneidungen reichen. Ordinäre Nazis sind in der Kurve der Diablos unerwünscht. Ab und an gibt es Freundschaftsspiele gegen linke Vereine wie den Roten Stern Leipzig. Die antifaschistische Gesinnung beweist man zudem mit Spruchbändern gegen Nazis oder einschlägigen T-Shirts. Nicht zuletzt aufgrund des antifaschistischen Images gehen große Teile der Leipziger Linken zu den Spielen der BSG Chemie. Von der linken Stadträtin bis zum Antideutschen, vom Punk bis zum Bauwagen-Wursthaar, alle fühlen sich im Alfred-Kunze-Sportpark, der Heimstätte des Vereins, zuhause. Da mag kaum einer so recht hinschauen, was der Männerchor der Diablos tatsächlich ist.
Neben ihrem antifaschistischen Auftreten sind die Diablos jedoch vor allem vor allem eines: ganz gewöhnliche Ultras. Dazu gehört selbstredend das sich selbst überhöhende Pathos – das Motto der Chemie-Ultras lautet »Niemand wie wir« –, ein Fimmel für Gewalt, das Einschwören auf Verein und Stadtteil, für die man alles zu geben habe und die Abwehr des modernen Fußballs und Kommerzes. So ist es keine Überraschung, dass die Diablos den Retortenverein Rasenballsport Leipzig (RBL) als Eindringling in die autochthone Fußballwelt der Heldenstadt ablehnen. Die Chemie-Fans gehörten zu den Ersten, die gewaltsam gegen RBL vorgingen, indem sie ein Werbeauto des Sponsors Red Bull mit Steinen angriffen (vgl. Bonjour Tristesse #9).
Während man einerseits die Stumpfnazis der NPD oder Kameradschaften bekämpft, wird andererseits eine Blut-und-Boden-Ideologie gepflegt, die Ultras und weite Teile der Antifaszene gleichermaßen auszeichnet. Der gegen allzu offensichtliche Nazis gerichtete Antifaschismus besitzt bei den Chemiefans damit eine ähnliche Ausprägung wie der Antifaschismus der deutschen Linken. So wurde zwar auf Drängen der Diablos beim eigenen Verein durchgesetzt, dass der aus DDR-Zeiten stammende Fangesang, demzufolge »nur ein Leutzscher ein Deutscher« sein könne, verboten wurde. Ähnlicher Humbug, der ebenfalls auf Abstammung, blutsmäßige Verwurzelung in der Heimat und ähnlichen Kitsch rekurriert wie der erwähnte Gesang, wonach man »im Leutzscher Holz […] geboren« sei, geht aber widerspruchslos durch. In einem anderen Lied besingt man die Unbesiegbarkeit des eigenen Vereins auch an Orten, die heute ganz anders heißen und an denen Ur-Opa einst eine schwere Niederlage einstecken musste: »Von Stalingrad bis an die Spree – keiner besiegt die BSG«.
Grün-weiße Platzhirsche
Fragt man einen Leipziger Antifaschisten, warum Chemie Leipzig trotz des Ultragebarens seiner Anhänger in der Linken so beliebt ist, erhält man meist folgende Antwort: »Naja, ein paar vernünftige Leute gehen da ja auch hin.« Nun verhält es sich entweder so, dass die Leipziger Linke keinen Begriff von Vernunft hat. Oder man lässt im Fall der Chemie-Fans gerne Fünfe gerade sein, da man nur ungern auf eine Hau-drauf-Truppe wie die Diablos verzichten möchte. Schließlich sind sie wesentlicher Bestandteil des militanten Kampfes gegen Nazis in Leipzig und im Umland. Dafür nimmt man in Kauf, dass eine als Kiezmiliz auftretende Horde insbesondere im linksalternativen Süden und Westen der Stadt die Hoheit über die Straße für sich beansprucht. Reviermarkierungen in Form von Aufklebern und Graffiti finden sich im ganzen Stadtgebiet von Leipzig, in besonders hoher Dichte aber in jenen Gegenden, die man als eigenes Terrain wähnt. Insignien anderer Vereine werden nicht toleriert, wie der Fall der VfL-Fans zeigt. Aber vor allem die Fans des Stadtrivalen 1. FC Lokomotive Leipzig können sich ihrer körperlichen Unversehrtheit nicht sicher sein, wenn sie sich in der vermeintlichen Homezone der Diablos bewegen.
Auch vor Überfällen auf unliebsame Veranstaltungen macht man nicht halt, wie der Vorfall auf einem Konzert einer dänischen Oi-Band, die im Verdacht steht, zur »Grauzone« zu gehören, im Jahr 2013 zeigt. (vgl. Bonjour Tristesse #15) Wie bei jeder richtigen Gang gelten auch bei den Fans von Chemie die Regeln der Omerta. Wenn sich Mitglieder der Ultrà-Gruppe in linken Läden wie dem B12 wie eine typische Männerhorde benehmen, indem sie die Kasse stehlen, das Personal bedrohen und Frauen aggressiv bedrängen, wird das »gruppenintern und ohne Polizei geregelt«. Auch der beschriebene Vorfall mit den VfL-Fans wurde – wenn überhaupt – nur innerhalb des Rackets »geklärt«, weniger jedoch weil man ein Problem mit dem Verteidigen des eigenen Reviers gegen fremde Aufkleber hat, sondern vielmehr weil man um den guten Ruf als Nazijäger besorgt gewesen sein wird.
Feindbestimmung
Für die Verteidigung des Reviers braucht es vor allem greifbare Feindbilder, ohne die kein Ultra auskommt. Da es bei RBL keine Fans gibt, die sich mit Fans anderer Vereine prügeln wollen, ist man bei Chemie froh, dass es andere Gegner gibt, an denen man sich abarbeiten kann. Besonders obsessiv wird die Feindschaft zum 1. FC Lokomotive Leipzig gepflegt. Bei Spielen gegen den Erzrivalen – ligenbedingt musste in den letzten Jahren deren Zweitvertretung herhalten – sind die Diablos so aufgekratzt und aufgedreht, dass sie die Spieler von Lok auch mal unwidersprochen als »Fotzen« und »Schwuchteln« bezeichnen. [2] Von den Rängen wird dann gesungen, dass »Lok und Halle Hurensöhne« seien. [3] Einer der beliebtesten Gesänge der Chemiker zeigt die ganze Menschenverachtung, die hinter der Feindschaft steht: »Wir sind die Chemiker, wir haben ein Hackebeil und damit fahren wir in den verbotenen Stadtteil. Wir hauen die Lokis ganz einfach tot. Dann ist die Prager Straße wieder rot.« Hieraus geht bereits hervor, dass zur Legitimierung der Leipziger Fehde die antifaschistische Karte gezogen wird. Noch die dümmsten Aussetzer werden damit gerechtfertigt, dass viele Lok-Fans Nazis seien. Tatsächlich gibt es in der Fanszene von Lok rechte und rechtsoffene Fangruppen. Vor allem rund um das Mitte November anstehende Derby zwischen Lok und Chemie werden die Nazis im engeren und weiteren Umfeld der Lok-Fanszene plump provozieren. Allerdings scheint den Chemie-Ultras egal zu sein, dass der Konkurrenzverein bemüht ist, die Nazis aus dem Stadion zu verbannen. Zudem unterzeichnete der 1. FC Lok die (freilich relativ folgenlose) Berliner Erklärung gegen Homophobie im Sport, die sich deutlich gegen Schwulenfeindlichkeit ausspricht. Dass der Hass auf den 1. FC Lok alles andere als politisch ist, zeigte auch die ausbleibende Solidarisierung mit der Ultrà-Gruppe Blue Side Lok, die sich vor einigen Jahren von Nazis distanzierte und von rechten Schlägern regelmäßig bedroht und angegriffen wurde. Die Gruppe musste sich aufgrund der gegen sie gerichteten Gewalt 2011 auflösen. Dem Chef der Blue Side Lok, der von Lok-Nazis mit einer Pistole am Kopf dazu gezwungen wurde, das heimische Stadion nicht mehr zu betreten, haben die Diablos damals verboten, an antifaschistischen Veranstaltungen in Leipzig teilzunehmen, da er schließlich ein »Lokschwein« sei.
Da Chemie Leipzig anfangs in der 12. und nun in der 5. Liga spielt, hat der Leipziger Männerchor kaum Möglichkeiten, gegnerische Fans zu besingen und anzupöbeln – beides zwingende Komponenten des Ultrà-Seins. Aus dem Grund wurden hin und wieder »Freundschaftsspiele« gegen Vereine mit einer größeren Anhängerschaft organisiert. Zuletzt gab es ein Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Da Ultras allgemein viel Aufsehen um irgendwelche Jubiläen machen (Jahrestag der Vereinsgründung, der Stadioneröffnung und vor allem der der eigenen Ultrà-Gruppe), wurde die Ankündigung des Spiels den Diablos auf deren Geburtstagsfeier von den befreundeten Ultras Frankfurt als Geschenk überreicht, die sich wesentlich für das Zustandekommen des Freundschaftsspieles einsetzten. Die besonders enge Freundschaft der Diablos mit den Ultras Frankfurt verdeutlicht ebenfalls, dass ihr Antirassismus und Antifaschismus allenfalls eine gern nach außen getragene Attitüde ist. Die Ultras bei Eintracht Frankfurt sind zwar auch irgendwie gegen Nazis – Wer ist das nicht? – machen sonst aber jede Sauerei mit. Bei Spielen gegen Werder Bremen, in deren Ultrà-Szene viele Frauen aktiv sind, kam es in der Vergangenheit regelmäßig zu Beleidigungen auf unterstem Stammtischniveau. So wurde beispielsweise eine Gummipuppe im Frankfurter Fanblock herumgereicht, die mit dem Namen einer Frau aus der Bremer Fanszene beschriftet war. Mit anderen Worten: Wüster Sexismus, archaisches Gebaren und das Gewaltmonopol innerhalb der Kurve kennzeichnen die Frankfurter Ultras ebenso wie fast alle anderen Ultrà-Gruppen.
Ein anderes Spiel, das auf Betreiben der Fans organisiert wurde, war im Februar 2010 eine Partie der BSG gegen die dritte Mannschaft des 1. FC Magdeburg. Damals waren den Diablos Pyrotechnik, Trommelrhythmen, dicke Eier und natürlich der in Ultrà-Kreisen inflationär geforderte »gegenseitige Respekt« wichtiger als deren Antifaschismus. So wurde nicht darauf reagiert, als die Magdeburger zweimal »Juden-Jena« anstimmten. Auch im Nachgang drucksten Mitglieder der Chemie-Ultras herum und erklärten in ihrer Radiosendung, dass man die antisemitischen Gesänge nicht gehört habe und man mit den Magdeburger Ultras reden werde. Was auch immer das heißen mag: Eine wahrnehmbare Distanzierung von den Magdeburger Fans, mit denen gemeinsam das Freundschaftsspiel vorbereitet wurde, ist nie erfolgt.
Neue Heimat für die Linke
Warum gerade die Linke in Leipzig eine Faszination für die BSG Chemie entwickelt hat, dürfte vor allem in der Konstitution der linken Szene im Allgemeinen und der Antifa-Szene im Besonderen begründet sein. Da die linke Szene für gewöhnlich nicht besonders harmonisch ist und man sich immer wieder verkracht – aus persönlichen Gründen, aus Neid und hin und wieder infolge inhaltlicher Konflikte –, ist der nach außen gezeigte Szenezusammenhalt überwiegend brüchig. Vor dem Hintergrund der meist nur unterschwelligen Streitigkeiten der verschiedenen Rackets in der Leipziger Antifa-Szene – das altzeckige Zoro mag das arrogante Conne Island nicht, das Conne Island findet die Bauwagenfreunde uncool und diese wiederum mögen die Theoriezirkel nicht besonders – ist das Gemeinschaftsgefühl nicht so ausgeprägt wie man es gerne hätte. Diese Probleme hat man bei Chemie Leipzig gerade nicht. Da bildet der Verein die große Klammer. Innere Konflikte spielen keine Rolle. Hier können Leipziger Linke ihr Bedürfnis nach gemeinschaftlicher Nestwärme fernab des täglichen Politgerödels ungestört ausleben.
Ein weiterer Grund für die Chemie-Faszination ist im Militanzfetisch und der Actiongeilheit der Leipziger Antifa-Szene zu suchen. Dass man auf jeglichen Ausnahmezustand freudig vorbereitet ist, zeigt sich nicht zuletzt am militanten Dresscode, der sich bezeichnenderweise optisch kaum von dem der Ultras unterscheiden lässt: Schwarze Kapuzenjacken von North Face, Turnschuhe, Gürteltasche (natürlich von Mob Action) und Pfefferspray in der Hosentasche implizieren, dass man zum Zuschlagen bereit ist. Hier reicht schon das umgehende Gerücht aus, dass ein paar Thor-Steinar-Jacken im Kiez unterwegs sind, um erregte Telefonketten auszulösen, damit man gemeinsam, hibbelig und voller Vorfreude auf die Suche gehen kann. Die Freude an Krawallen ist in der Leipziger Szene nicht nur immer wieder spürbar, sondern hat eine langjährige Tradition. [4]
Das Verteidigen des eigenen Kiezes gegen Yuppies, Nazis oder Überwachungskameras ist besonders im Leipziger Süden zwar ein Breitensport mit Tradition. Da aber die politisch Aktiveren viel Zeit darauf verwenden, Diskussionsveranstaltungen zu organisieren, Demonstrationen auf die Beine zu stellen oder ermüdende Plena aufzusuchen, bleiben actionreichere Aktivitäten eher die Ausnahme als die Regel. Überfälle auf Nazis und Aktionen gegen Gentrifizierung, staatliche Einmischungen oder Zirkusvorstellungen sind im Alltagsgeschäft eher Mangelware. Kein Wunder also, dass man sich jenen zuwendet, bei denen scheinbar etwas mehr geht. Die personelle Stärke der Diablos ist nicht zufällig in einer Phase entstanden, als der Linken die theoretischen und praktischen Betätigungsfelder ausgegangen sind. Die großen Krawalle gegen Naziaufmärsche in Leipzig Ende der 1990er Jahre, die heftigen Randale der Antiglobalisierungsbewegung um die Jahrtausendwende und die Kämpfe gegen die militante Neonaziszene in Leipzig und der Umgebung gehörten um 2005 im Wesentlichen der Vergangenheit an.
Der an Mafiastrukturen erinnernde Organisationsgrad, [5] Jung- und Altmänner mit ausreichender Prügelerfahrung und die Garantie auf Action sprechen alternde Antifas und junge Bewegungsautonome gleichermaßen an. Weil die Diablos für all das stehen, was auch die Linke anzieht, ist der Verein in Leipzigs Szene so überaus beliebt. Das Bedürfnis nach Wehrhaftigkeit, Kiezmiliz und Macht sorgt für die Anschlussfähigkeit an die Chemie-Szene. Diese Faszination – gepaart mit einer gewissen Portion Ehrfurcht – hat überhaupt erst möglich gemacht, dass eine straff hierarchisch organisierte Fußballprollgang derart großen Einfluss in Leipzig ausüben kann. Kaum einer würde es dort wagen, die Diablos in ihre Grenzen zu verweisen. Ihnen wird jedes asoziale Verhalten durchgelassen. Wenn sich die Mitglieder der Ultrà-Gruppe in linken Läden daneben benehmen, traut sich keiner, sie rauszuschmeißen. Was der Antisexismus der Leipziger Linken, der in der Heldenstadt stolz vor sich hergetragen wird, tatsächlich wert ist, zeigt sich nicht zuletzt auch im Umgang mit den Diablos. Selbst der Antifaschistische Frauenblock Leipzig (AFBL), der schon Sexismus wittert, wenn zu einer Podiumsdiskussion mehr Männer als Frauen geladen werden, sieht den Wald vor lauter Mackern nicht. Bislang jedenfalls hat sich der AFBL noch nicht bemerkbar gemacht, weil ihm das Männerrumgeprolle der Diablos sauer aufstößt.
Doch auch in anderen Städten zieht es die örtlichen Antifaaktivisten zu den ortsansässigen Ultrà-Gruppen. Zwar sind die Diablos auch bemüht, irgendwie als antifaschistisch zu gelten; im Gegensatz zu den explizit linken Fanszenen des FC St. Pauli oder des SV Babelsberg 09 würden sie sich aber nur ungern als linke Gruppe sehen. Der obsessiv verwendete Slogan der Ultras von Chemie »Niemand wie wir« zeigt eine Ahnung, dass die Diablos Leutzsch ein völlig austauschbares Racket sind. Faktisch unterscheidet man sich kaum von den Ultras Dynamo, Frankfurt oder Magdeburg. Dass die Leipziger Antifa dennoch reihenweise bei dieser völlig ordinären und gewöhnlichen Bande mitmischt, sagt darum mehr über die Actiongeilheit, Harmoniesucht und Heimatverbundenheit der Nazijäger aus als über die jeweiligen Ultràgruppen. [6]
Andreas Reschke
Anmerkungen
1 Leipzigs Fußballgeschichte ist kompliziert. Um es kurz zu machen: die zu DDR-Zeiten gegründete BSG Chemie wurde 1990 vom Verein FC Sachsen Leipzig übernommen. Nach Querelen im Verein spaltete sich ein Teil der Fans des FC Sachsen Leipzig ab und gründete die BSG Chemie Leipzig neu. Der FC Sachsen Leipzig ging 2011 pleite – in der Folge entwickelten sich weitere Nachfolgevereine mit eher mäßigem Erfolg.
2 Wenige Wochen nach Redaktionsschluss wird es im sächsischen Landespokal zum ersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften seit langem kommen. Man braucht kein Orakel um zu wissen, dass die Fans von Chemie und von Lokomotive Leipzig gleichermaßen mit großer Vorfreude auf die Begegnung blicken und den Spieltag mit allerlei Pyro, Katz-und-Maus-Spielen und Gepöbel begehen werden.
3 Die Fans des 1. FC Lok verbindet seit über 20 Jahren eine enge Freundschaft mit der Anhängerschaft des Halleschen Fußballclubs. Vor allem unter den Ultras und Hooligans beider Vereine wird die Verbindung gepflegt.
4 Zu Silvester pilgert die Leipziger linke Szene seit Jahren gerne zum Connewitzer Kreuz in der Hoffnung, dass es knallt. Die Mehrheit der Anwesenden hat zwar keine Lust, die anrückende Polizei selbst anzugreifen – dafür mag man sich dann doch keine Anzeige einfangen. Aber wenn es Krawalle gibt, möchte das keiner verpassen. Auch die Randale im Dezember 2015, als man den eigenen Kiez zerlegte, weil ein paar Hundert Meter weiter ein Haufen Nazis marschieren wollte, dienten vor allem dem eigenen Austoben. Man versuchte damals gar nicht erst, die Nazis am Aufmarsch zu hindern, sondern arbeitete sich ausdauernd an der Polizei ab, die wohl ganz froh war, dass sich die Antifas weitab der Nazis beschäftigten.
5 Der Oberbrüllaffe bei Ultras heißt »Capo«. Neue Mitglieder müssen sich erst bewähren. Interna darf man nicht ausplaudern. Wer aus der Reihe tanzt und zum Beispiel Pyrotechnik ohne Führerbefehl anzündet – wie beim Spiel gegen die Zweitbesetzung von Lok Leipzig vor zwei Jahren –, bekommt vom Chef höchstpersönlich eine gelangt.
6 Auch in vielen rechtsoffenen Gruppen mischen bzw. mischten Antifas mit. Die Ultràgruppen von Hansa Rostock und Dynamo Dresden, zwei der stumpfesten Fußballszenen Deutschlands, wurden teilweise von Antifa-Aktivisten mitbegründet.
lol richtige tuntenroman. hart oder? 2016 und wirklich keiner interessiert sich mehr für eure „““““elaborate“““““, egal wieviel ihr adressiert und postet. löscht euch einfach ihr lappen. euer fussbotenalmanstudentenrotz ist einfach völlig irrelevant ihr kulturlosen ossiplebs.
Nobody is perfect. Selbst der Autor nicht…
Wird Zeit daß die Polizei „Hooltras“ mal wieder ordentlich auf die dumme Fresse gibt.
siehst du, und das unterscheidet zwischen uns: mir ist es völlig egal was ihr schreibt, macht oder was mit euch passiert. ihr seid einfach unwichtig, deine wutsabbernden vernichtungsfantasien im stile eines ostdeutschen kommentarspaltenwutbürgers unter einen ellenlangen drittsemesteraufsatz, sagen mehr über dich und die traurigen reste deines verbliebenen ideologiekritikerhaufens aus, als über das in gedichtform aufgearbeitet sujet.
hey leute mir ist es so egal was ihr schreibt, dass ich extra auf eure seite gehe, mir eure texte durchlese und dann absätzelange kommentare schreibe leute so egal seid ihr mir
lg
ein wessi ich schwöre ich bin ein wessi leute echt !!
jo, riesenaufwand den zu überfliegen und hier drei Kommentare reinzuhacken du hurensohn,
Der IP nach kommst du aber nicht aus dem Westen.
so besser?
Ein in vielerlei Hinsicht sehr merkwürdiger Artikel.
Schön wäre an dieser Stelle, wenn der Autor seine eigene Vereinszugehörigkeit bzw. -sympathie samt seinem persönlichen Verhältnis zu Red Bull Leipzig einmal transparent darlegen würde.
Zum Inhalt: vollkommen unsinnige Gleichsetzungen, eine völlig unrealistische Darstellung des Stellenwerts von Red Bull Leipzig innerhalb der aktiven Chemie-Fanszene – und nicht beleg- oder widerlegbare sowie schlichtweg falsche Behauptungen. Ab und zu stimmt aber auch mal etwas.
Bonjour Stupidité!
PS: Ist dem Autor eigentlich mal in den Sinn gekommen, dass auch Leipziger Linke gern mal ein spannendes Fußballspiel in einem (und als solchen auch erkennbaren) Stadion mit einer insgesamt sehr angenehmen Fanklientel und überdurchschnittlich guter Stimmung sehen möchten – und deshalb eben in Leipzig nur Chemie bleibt?
Was spielt meine Sympathie für irgendeinen Verein für eine Rolle? Wenn du es genau wissen willst: Nur Turbine Halle. Und natürlich RBL.
Schreib doch mal, was an meinem Artikel alles falsch ist! Wenn ich Uwahres behaupte, nehme ich das gern zurück.
Und was heißt sehr angenehmes Fanklientel? Warst du beim Derby? Wo man mit Halsabschneidergesten geraubtes Lokmaterial präsentiert hat? In Jogginghosen und North-Face-Jacken zusammen mit den genauso „sehr angenehmen“ Fans aus Frankfurt überall rumposte und gerade vor dem Spiel so rumhippelte, als würde es gleich zum heißersehnten Angriff durch die Lokfans kommen? Damit man endlich mal ein wenig Boxen und das Revier verteidigen kann? So angenehme Leute, die im Vorfeld arg enttäuscht waren, dass sich die in der City treffenden Lokhools von den Bullen haben hopsnehmen lassen – statt in den Süden zu gehen?
Die Israelfahne bei den Ultras fand ich aber gut. Nicht, dass es heißt, ich würde nur meckern.
Dieser Text strotzt von Ungenauigkeiten, Unkenntnis und selbstgerechtem Pathos. Vor allem aber sind wir natürlich sauer, dass er unsere Hauptrolle in Sachen „Nur ein Leutzscher …“-Verbot einfach so ignoriert. Dabei haben wir das vor allem für den Fame initiiert. Arschgeige!
Fanclub Herrengedeck
Immer noch besser als sein letzter Artikel in Sachen Fußball. Übrigens mit ein paar erfrischenden Hervorhebungen zum Thema Mackertum und Connewitzer Zuständen. Das ist alles sehr gut vorstellbar.
Dass die Ultras zwischen totaler Ernsthaftigkeit und Augenzwinkern hin- und hergeworfen sind, ist ja kein Geheimnis. Da machen die Duplos es noch einigermaßen gut.
Und euer „Nur ein Leutzscher …“-Verbot war jawohl die größte Arschgeigenaktion überhaupt. Gebt Ihr noch ein wissenschaftliches Gutachten in Auftrag?!? Noch autoritätshöriger ging es wohl nicht?
Es steht doch da, dass ihr euch für das für das Verbot des Liedes eingesetzt habt. Und stattdessen Lieder singt, in denen Wolgograd noch so benannt wird, wie es der Opi früher tat. Wollt ihr jetzt eine Medaille, wenn ihr qua Stadionordnung ein dummes, aber nahezu harmloses Lied verbietet?
Andreas: Ich hatte ja am Anfang Deines Artikels noch eine keise Hoffnung auf konstruktive Kritik. Diese Hoffnung schwand dann aber leider von Absatz zu Absatz immer mehr. Stattdessen wurde dieses Geschwurbel immer einseitiger und immer schlimmer.
Und: Du bist schlicht und ergreifend schlecht informiert. Und selbst wenn Du dann durch einen Kommentar (s. oben) darauf hingewiesen wirst, wer das Verbot tatsächlich initiiert hat, raffst Du es immer noch nicht, wie an Deiner Antwort unschwer zu erkennen ist. (w.z.b.w.).
Leg Dich wieder hin und lass bitte das Internet in Ruhe.
Aus folgendem habe ich nicht viel rauslesen können:
„Vor allem aber sind wir natürlich sauer, dass er unsere Hauptrolle in Sachen „Nur ein Leutzscher …“-Verbot einfach so ignoriert. Dabei haben wir das vor allem für den Fame initiiert. Arschgeige!
Fanclub Herrengedeck“
Das Wortwirrwarr wird aber nun klarer, wenn man weiß, was der Schreiber damit sagen wollte. Nicht sein Geseier haben nun die Sache erhellt, sondern ein Post bei Facebook unter dem Artikel.
Auch wenn man aus Facebookkommentaren nicht zwangsläufig Rückschlüsse auf die Wahrheit ziehen kann, will ich gar nicht abstreiten, dass ich unter Umständen was falsches geschrieben habe. Zwar haben die Diablos den „Nur ein Leutzscher“-Gesang immer mal kritisiert bzw. in der Kurve unterdrückt. Es kann aber durchaus möglich sein, dass das Verbot des Gesangs auf diesen „Fanclub Herrengedeck“ zurückgeht. Dann sei das meinetwegen hiermit eine Richtigstellung.
Wenn es sonst nichts falsches am Artikel gibt – und da scheint es ja nicht viel zu geben -, dann kann diese Vermeidungsdiskussion hiermit beendet werden. Wichtiger an dieser Textstelle (als der Urheber des Verbots) ist ja sowieso was für heimattümelnden Mist die Jungs der Diablos sonst so singen. Stalingrad, you know?
Ich habe tatsächlich darüber nachgedacht, den Text von oben bis unten durchzukauen, aber den Gedanken dann doch verworfen.
Wer bei einem Fangesang mit offensichtlichem Comic-Charakter („Hackebeillied“) auf Menschenverachtung und bei der Verwendung des alten Namens von Wolgograd auf „Heimattümelei“ schließt (Wahnsinn!), bei dem ist ohnehin Hopfen und Malz verloren.
Ehrlich gesagt, lese ich aus dem Kommentar nich raus, wer das Verbot tatsächlich initiiert hat. Im Artikel heißt es übrigens, die Diablos hätten auf das Verbot gedrängt. Ist das falsch? Bzw. wie war es denn tatsächlich?
Und sich auf einen recht unwichtigen Teil des Artikels einzuschießen, um den Rest ausblenden zu können, ist ja schon eine ganz schöne Verdrängung. Und was ist denn nun am Rest falsch?
Übrigens: Warum sollten wir konstruktiv krisitisieren? Mitmachen und Verbesserungsvorschläge machen, ist nicht unseres. Eher den Gegenstand zu erledigen.
Vor wem muss hier irgendwer geschützt werden? Vor pickelfressigen Internethools, die hier auf Dicke machen und sonst im Leutzscher Holz vermummt auf den Zaun klettern – wohlwissend, dass man den eh nicht übersteigt? Vor solch krassen Kerlen, die in der Meute den Atzen machen, aber nur bei GTA auch mal wirklich zulangen? Mach dich nicht lächerlich, Keule!
Sehr guter Artikel vielen Dank.
So eine Kritik an den Chemie Ultras war schon lange mal fällig, vielen Dank dafür. Was du in deinem Artikel allerdings ein wenig vernachlässigst ist die Darstellung der Kritik die Leute aus der linken Szene an den Chemie-Ultras haben. Der große Teil der linken Szene in Leipzig geht des Weiteren nicht wie du behauptest zu Chemie, sondern interessiert sich überhaupt nicht für Fussball und Ultrakultur. Sehr viele Leute aus Connewitz sind von dem „wir sind hier die geile Kiezmiliz“ Verhalten von Teilen der Chemie-Ultra Szene endlos angenervt. Es gab ja auch schon diverse Übergriffe von Chemie Ultras auf Leipziger Antifas und Linke, nach dem Motto – ‚wenn kein anderer da ist verprügeln wir halt dich‘. Auch aus einigen Szenekneipen würden die Ultras schon rausgeschmissen. Trotz vieler offensichtlicher und brutaler Übergriffe seitens der Chemiker (die man natürlich auch nicht alle in einen Topf werfen darf) fehlt eine Auseinandersetzung in der linken Szene Leipzigs dazu völlig. Sie wäre aber bitter nötig.
Wir konnten uns in dem Artikel nur auf das konzentrieren, was öffentlich wahrnehmbar ist. Mag sein, dass es irgendwo Diskussionen zu den Ultras gab oder gibt. Nur halt nichts Öffentliches. Das AFBL hat noch nichts über das Mackerverhalten publiziert, im Cee Ieh gab es noch keinen Diablos-Verriss und bei linksunten auch noch nicht.
Im Stadion trifft man allerdings schon Linke jeglicher Art. Von den Angriffen auf Antifas habe ich selbst noch nichts gehört. Dass es mittlerweile so krass in Leipzig ist, wäre mir neu. Das ist schon etwas überraschend, aber halt nicht unvorstellbar. Worum ging es denn bei diesen Kloppereien? Dass jemand betrunken beim Tanzen im Eiskeller aus Versehen etwas Bier auf einen Diablos schüttete?
Kommt da noch was? Oder belassen wir es bei der überaus belastbaren Aussage, dass Chemiker zur Bekämpfung der Langeweile ab und an mal lokal ansässige „Antifas und Linke“ „brutal“ attackieren?
Aus welchen „Szenekneipen“ wurden denn „die Ultras“ denn in letzter Zeit eigentlich schon „rausgeschmissen“?
black label
An sich ist es ja richtig, sich die selbsternannt „linke“ Fanszene der BSG Chemie mal zur Brust zu nehmen. Das Fazit, dass sich die Chemie Ultras kaum von anderen dubiosen Ultra-Gruppierungen unterscheiden ist auch folgerichtig.
Trotzdem schwächelt der Artikel an einigen Stellen, es fehlt etwas an Stringenz. Vorallem aber wird keine einzige Quelle genannt, für teilweise doch krasse Anschuldigungen. Nicht, dass ich es bezweifeln würde, aber ohne plausible Quelle taugt das nichts.
Darüber hinaus sind da doch recht fragwürdige Statements über „die Linken“ dabei und sehr plattes Antifa-Bashing. Ich bestreite gar nicht, dass der Grat zwischen notwendiger und verwerflicher Gewalt sehr schmal ist, aber ein wenig differenzieren muss man schon. Ich störe mich auch an Autos abfackelnden regressiven Antikapitalisten und Gewalttouristen, aber auf der anderen Seite bin ich auch den Antifas dankbar, welche in Handarbeit Nazis aus der Stadt gejagt und dafür gesorgt haben, dass man sich heute in den meisten Teilen der Stadt frei bewegen kann ohne für sein Aussehen von Nazis auf die Fresse zu bekommen wie es früher mal war. Da bin ich jetzt weit vom Fussball weg, aber ist der Artikel auch.
Oh Gott – ein ganz schlimmer Artikel. Wer die Geschichte des Leipziger Fußballs wirklich kennt, stellt Lok nicht als Opfer hin. Der Hass ist nicht mal unbedingt nur politisch. Die Lokis lassen keine Möglichkeit aus, Chemie zu attackieren und anzugreifen. Wenn selbst Weihnachtsfeiern mit Waffenhilfe komplett zerlegt werden, sollte doch klar sein, dass die Diablos sie nicht freundlich empfangen.
Das im Eingang des Artikels beschriebene Beispiel mit dem VfL Halle ist sicherlich bedauerlich. Trotzdem kann man auch dies nicht an Chemie festmachen. Bei anderen Szenen hätten die Betroffenen ordentlich kassiert. Damit muss man halt rechnen, wenn man in einer anderen Stadt klebt. Soweit kam es hier wahrscheinlich nicht, weil Halle 96 ja nun nicht unbedingt ein Hassobjekt im Leutzscher Holz ist.
Schlecht recherchiert. Nicht nachgedacht. Keine Kenntnisse zu der Leipziger Fußballgeschichte (speziell zu Chemie). 6 – setzen!
SV Babelsberg 03 nicht 09….au weia. mehr kann mensch auch nicht von den antideutschen erwarten…..schön zu sehen wie sich die szene wieder selbst zerfleischt und wieder mal keine solidarische Kritik…..so wird das nix
Das Lektorat in der BT besteht vorwiegend aus Fußballhassern. Da wird schonmal, wie vor ein paar Ausgaben, aus FC Schalke der 1. FC Schalke. Und das Gründungsjahr von Babelsberg kann dann auch schonmal verwechselt werden. Wenn du aber sonst nichts am Artikel auszusetzen hast, bin ich ja beruhigt.
Den Vorwurf, dass es sich bei dem Artikel um keine solidarische Kritik handelt, nehme ich gerne an. Mit diesen Prollis würde ich mich nur sehr widerstrebend solidarisieren.
Sehr guter Artikel! Endlich spricht es mal jemand an und aus!
Danke für den Artikel, aber in Wahrheit ist alles noch viel schlimmer, als hier beschrieben. Jeder in Leipzig weiß, dass man sich im Conne Island nicht blicken lassen sollte, wenn man dem falschen Verein angehört. Bist du ein Antifaschist aber Fan von Werder Bremen, Babelsberg 03 oder RB Leipzig? Dann wirst du im Conne Island behandelt wie ein Nazi.
Solange die Diablos in linken Läden schalten und walten dürfen, wie es ihnen gefällt, kann sich Leipzig das ganze Gerede von einer befreiten Gesellschaft an den Hut stecken! Kehrt diesen Assis endlich den Rücken zu oder hört auf, euch links zu nennen!
Als antifaschischer Fan von RBL wird man von dieser Kiezmiliz im Conne Island auch verprügelt. Zur besonderen Erniedrigung wird man dann nach getanem Werk an die Wand gestellt und fotografiert.
Über Andreas, seine immergleiche Litanei und seine vollkommen verkürzte und an der Realität vorbeigeschriebene Kritik:
https://www.conne-island.de/nf/239/18.html
@Subjekt: Das kommt bei raus, wenn die linken Fußball-Fanatiker die ‚guten‘ Ultras suchen. Als Bsp. für die „Litanei“ des realitätsblinden Autors wird auf Frankfurter Ultras verwiesen, die doch einwandfrei Kritik leisten am RB-Bashing – und das sogar mit Adorno-Referenz.. Schon blöd genug, einen einzelnen Online-Text einer Fangruppe als irgendwie repräsentativ für eine komplette Szene anzusehen, nimmt man sich auch noch das nett Klingende raus und lässt den ganzen Müll drumherum mal unkommentiert – wahrscheinlich gibt man deswegen auch keine Quelle im Text an. Ein paar Auszüge:
– „Fußball ist ein Sport für alle und kein Spielball der Industrie.“
– „Denn unser Ideal heißt Eintracht Frankfurt. […] Dabei werden Emotionen verspürt, die der geneigte RB-Anhänger nie in seinem verschissenen Leben verspüren wird. Weil ihm ein vergleichbares Ideal fehlt.“
– „Selbstverständlich finden wir Red Bull scheiße. Und so sehr es sich auch erst einmal um eine weitere Ausgeburt des modernen Fußballs handelt, steht RB schon auf einer eigenen Stufe.“
– Und dann geht es noch um den Unterschied „zwischen den am Business aktiv mitmachenden Repräsentanten und den Idealisten, die den hohen Wert eines Vereins verkörpern. Im Fall von RB gibt es nur die eine Seite, weil diese Grundlage der ganzen Existenz ist. So ist es in Salzburg, so ist es in New York, so ist es in Leipzig. So wird es überall sein, wo sich RB einnistet.“
– „Jeder kann sich sicher sein, dass die Fanszene Frankfurt nicht mit Kritik an Red Bull und seinen Bestrebungen, im Fußball Fuß zu fassen, sparen wird. Gerade weil wir wissen, dass es in Leipzig auch noch echten Fußball gibt. Und Red Bull kann sich sicher sein, dass es niemals als einer von vielen „normalen“ Gegnern akzeptiert wird.“
(http://www.nordwestkurve.net/index.php/neuigkeiten/158-ausgeburt-der-kommerzialisierung)
-> Es ist ja eh schon schlimm, dass der Volkssport durch warenförmige Gesellschaft von seinem Wesen entfremdet wird, dass die treuen Kämpfer für die Ideale der Vereine so hart aufbegehren, sich so aufopfern müssen, aber diese sich überall einnistenden „Winkeladvokaten von Red Bull (Milliardenkonzern)“ sind dann noch nochmal eine Stufe schlimmer. Die sollen gar nicht erst Fuß fassen im Sport der Anständigen, denn normal kann diese artfremde, geldverseuchte Ausgeburt eines Vereins niemals werden. Nein, diesem modernen „Produkt RB“ und seinen verschissenen, herzlosen Konsumfans kann nur der immerwährende Krieg verkündet werden. Nur so kann der echte, unverfälschte Fußball überleben – und mit ihm die eisernen Idealisten, die Tradition und Kollektiv noch mit aller Leidenschaft im Herzen tragen.
Das bildet dann also zusammen mit einem 7 Jahre alten Artikel aus einer BSG-Postille die „Diskurse im Ultra-Spektrum“, bei denen man so arg differenzieren muss. Ein Adorno-„Zitat“ mit rein, und schon ist der ganz normale Identitäts- und Authentizitätsdreck konsumierbar für den linksdeutschen Idioten. Bravo.
@Anonymous:
Du verkennst, dass RBL für den Großteil der Stadiongänger/innen bei Chemie schlichtweg keine Relevanz spielt. Somit also auch nicht als Feindbild herhält. Schon früh wurde sich von der unreflektierten Kritik anderer Szenen distanziert.
Wenn du die Fahne für Leipzig und Sachsen mit Gruppen wie LE United hochhalten willst, dann tu das gern.
Chemie spielt auch weiterhin nicht für diese Stadt.
Peace.
@Subjekt: Na darauf zielte doch mein Kommentar: Die Beweisführung dafür, dass es doch differenziert zugeht in der Szene waren ein (!) 7 (!) Jahre alter Artikel in der BSG-Postille und ein Beitrag der Frankfurter Ultras, der – wie gezeigt – eben genauso auf identitäre ‚mein Verein‘-Folklore mit RB-Bashing hinausläuft. Er wendet sich nur gegen den Boykott und sonst wird den Projektionen da freien Lauf gelassen.
Also, du Held, die Beweisführung für Chemie bleibt: Irgendein alter Artikel soll für „den Großteil der Stadiongänger/innen“ einstehen, was Schwachsinn ist. Das musst du halt glauben, weil es ‚dein‘ Verein ist und du dir den zurechtbiegen musst, damit du dich weiter mit dem identifizieren kannst. Und dann musst du eben auch rumspinnen, dass ich irgendwelche Fahnen hochhalte für irgendeine Fangruppe. Geht’s noch?
RB braucht seinen lächerlichen Stadt-Hype wenigstens nicht so arg wie Chemie seine dumme Linksfolklore.
Ihr Helden, ob Ultras, Nazis, Zecken, Linke, Rechte oder was sonst noch so im Dunstkreis des Georg-Schwarz-Sportparks (ach so, ich vergaß, ganz im Sinne der antifaschistischen Tradition habt ihr aus Georg Schwarz ja Alfred Kunze gemacht…… ) oder des Bruno-Plache-Stadions herumschwirrt. Wobei, wenn man es genau nimmt, mit dem Namen Bruno Plache, das antifaschistische Erbe bei Lok in der Außendarstellung ja wesentlich mehr gepflegt wird als das bei Chemie. Das aber nur nebenbei und Frau Nagel ins Stammbuch.
Ich bin schon zu Chemie gegangen, da hat es im G-S-Sportpark noch gar keine Betontraversen gegeben, da wuchsen auf den Dämmen noch Gänseblümchen. Will heißen, dass alle, die sich in dieser Diskussionsrunde bisher verewigt haben, da noch gar nicht auf der Welt waren.
Wir haben uns 1969 beim Generalsekretär des DFV (Fußballverband der DDR),Günter Schneider, als komplette Schulklasse darüber beschwert, dass Wolfgang Schröder, der aus familiären Gründen von Stahl Riesa zu Chemie Leipzig wechseln wollte aber nicht spielen durfte bzw. erst einmal für jeglichem Spielbetrieb vom DFV gesperrt wurde. Zu verdanken hatte das Wolfgang Dynamo Dresden (Leistungszentrum für den Bezirk Dresden), weil dessen Trainer, Walter Fritzsch, ihn unbedingt als Außenstürmer haben wollte. Schröder weigerte sich erfolgreich, allerdings mit dem Erfolg der o.g. Spielsperre. Für alle die, die es nicht wissen und den Begriff “T r a d i t i o n“ wie eine Standarte vor sich hertragen: Dynamo DD war nach dem BFC Dynamo und der SG Dynamo Zinnwald das drittliebste Spielzeug von Stasi-Chef Erich Mielke. Und der ach so integere Ralf Minge hat an mit Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die grüne Polizei- bzw. Stasiuniform getragen und von der Stasi über zehn Jahre lang seine Kohle kassiert, deren Höhe ja sicher auch vom Dienstgrad mitbestimmt wurde…….Von dieser tollen Tradition habe ich bisher noch nie gelesen…..ich kenne nur die Opfer-Version der Dresdener, die da besagt, dass die Dresdner Dynamos gegen ihren Bruder-/Schwesterverein ja mehrfach verpfiffen wurden, da waren die auch die einzigen im Osten…….
Und genauso hat es sich mit dem 1.FC Lok im Bezirk Leipzig verhalten. Lok war als Leistungszentrum des Bezirkes Leipzig privilegiert und der Verein der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands.
Darüber sollten sich alle mal Gedanken machen, die immer und immer wieder die sogenannte Tradition der Fußballvereine, speziell hier im Osten, bis zum Erbrechen bemühen. Ich kann jedenfalls nichts Positives an irgendwelchen Traditionen im Fußball erkennen. Und wem geht denn bei diesem Schwachsinn einer ab, wenn die letzte Kohlenzeche im Westen geschlossen und bei Schalke aus diesem Grund ein derartiges Primborium gemacht wird? Oder wenn in Duisburg irgendwelche Stahlkocher mit ihren Uniformen den Ehrenanstoß vornehmen. Glaubt ihr Traditionalisten denn allen Ernstes an diesen Quatsch im Spitzenfußball??? SV 50 Traktor Mochau im Muldental (gegründet 1950) hat mehr Tradition und Traditionsbewusstsein als alle Mannschaften der Deutschen Profiligen zusammen. Und wer das nicht wahrhaben will, der soll gerne weiter bis ins nächste Jahrhundert daran glauben, nur sportlich wird ihm das nichts helfen. Wohin das allerdings mit dem Spitzenfußball gehen wird, vermag heute sowieso keiner zu prophezeien.
Und für die ganzen Ultras, linken und rechten Volltrottel, Nazis, Zecken, Faschos und was es sonst noch so alles unter der deutschen Sonne gibt, euch allen mache ich folgenden Vorschlag:
Lasst euch so richtig für eure Sache kämpfen, alle miteinander gegen alle miteinander, ohne wenn und aber. Für sauberen, kommerzfreien, unentfremdeten echten Fußball, für die Werte eurer Vereine. Es gibt im Osten noch ein paar Tagebaulöcher, in denen man so etwas richtig toll organisieren kann. Mann gegen Mann, ohne Masken, da man ja dort nicht überwacht wird, wie in den Städten, wo ja der gemeinsame Feind, die Polizei, an allen Ecken und Enden stört und überwacht. Da könnt ihr euch so richtig austoben. Natürlich alle die gleichen Waffen, wenn es sein muss, Baseballschläger wären wahrscheinlich passend. Da gibt es allerdings kein Entkommen mehr, ähnlich wie in Stalingrad……..
Und für unsere Freunde aus dem Westen, denen ja völlig egal ist was hier geschrieben wird oder was passiert, die im Osten ja nur von wutsabbernden Vernichtungsphantasien und ostdeutschen Kommentarspaltenwutbürgern umgeben sind, euch schlage ich als passende Lokation für ein Aufeinandertreffen der jeweiligen Gruppierungen das SS-Denkmal an der Burg Staufenberg, unweit von Gießen vor. Dort müsste allerdings noch ein Zaun gezogen werden, damit sich auch keiner verkrümelt. Vielleicht könnte man zuerst gemeinsam das Denkmal abgetragen oder zerstören, wir sind doch alle gegen Nationalsozialismus und Faschismus, und ein Denkmal für die Gefallenen eines SS-Geschwaders passt doch wirklich nicht mehr in die Zeit, auch wenn es heute noch von der linken schwarz –grünen Regierung in Hessen toleriert wird. Und dann kann es ja für den Fußball zur Sache gehen. Keiner macht Vorschriften bezüglich der Banner, Bengalos und diverses Feuerwerk ohne Ende und Einschränkung. Die Frage ist, ob unsere Helden aus Dortmund, sofern sie den Mut dazu haben, wieder ihre Banner „Frauen und Kinder zuerst“ dabei haben, die werden allerdings wenig nützen, da davon auszugehen ist, dass das eher eine Sache von Männern sein wird. Und die fremden-, schwulen- und frauenfreundlichen Eintracht Fans, die ja zum Glück in ihrem Verein keine AfD-Mitglieder dulden, man stelle sich vor die AfD hätte noch in Rom mitgemischt….. , die können ganz sportlich, ohne marodierend und brandschatzend durch Rom zu ziehen, an der Burg Staufenberg zeigen, was sie drauf haben.
Und um dem ganzen Treiben die Krone aufzusetzen, könnte man sich noch mit RTL2 ins Benehmen setzen und aus den Gladiatorenkämpfen eine Daily Soap machen. Allerdings völlig ohne Kommerz…………
Gut geklappert- Klapperzahn :- )
So ein Bullshit ihr solltet euch schämen. Schön verallgemeinern und nur das negative rausziehen. Peinlicher, lächerlicher Artikel. Die BSG ist ein Paradebeispiel für Tradition im deutschen Fußball und so gut wie jeder Fan, inklusive mir ist stolz diesen Verein zu unterstützen. Allein daran, dass ihr das Lied „keiner schlägt die BSG“ als Kritikpunkt nennt ist ein schlechter Scherz.
Der Beitrag des älteren Herren aus dem Muldental beginnt sehr interessant. Leider nehme ich an, dass gegen Hälfte und vor allem gegen Ende des Beitrages das eine oder andere Glas Wein hinzukam. Er schimpft hier gegen Gott und die Welt, erwähnt aber nicht, dass er RB Fan ist. Dieser Beitrag dient seiner Rechtfertigung dafür. Wäre er lieber zu einem Psychiater gegangen.
Lieber Verfasser dieses sicher satirisch gemeinten Artikels, mach mal Pause und denke über deine politische Einstellung nach. Blue Side nicht zu unterstützen war sicher ein Fehler, jedoch alles was sich gegen rechte Einnahme im Stadion wehrt in diesem Artikel in Frage zu stellen finde ich eine Frechheit ohne gleichen! Chemie Leipzig ist einer der wenigen(leider) Vereine in Deutschland der sich offen gegen rechte Tentensen stellt. Dieses in Frage zu stellen finde ich einfach nur dumm!
M.f.G.
Chaos(freie Meinung ist in diesem Staat gefährlich)
In meinem Beitrag vom Dezember18 war nichts, was ich als Tatsache behauptet habe, erfunden. Schon gar nicht hat Alkohol beim Verfassen meiner Einlassung eine Rolle gespielt. Ich habe mir nämlich schon sehr lange angewöhnt, unter dem Einfluss von Alkohol keine Zeile zu Papier zu bringen. Ich habe also alles im vollem Bewusstsein formuliert.
Dass ich mit RB sympathisiere habe ich vorausgesetzt, dass man das beim Lesen mitbekommt.
Ich habe die Entwicklung dieses Vereins von Anfang an, selbst die einzelnen Bauphasen am Cottaweg, verfolgt, da dieser hervorragend geeignet ist, da ja geeichte Messstrecke, um sein eigenes Leistungsvermögen auf dem Rennrad zu testen. Auffällig war, und auch das kann ich belegen, dass RB ganz offensichtlich 95% der Aufträge an österreichische Firmen (selbst den Schwimmhallenbau) vergeben hatte. Fand ich gut, da man hier offensichtlich bewusst nicht auf die Suche nach Billiganbietern aus aller Herren Länder gesetzt hatte. Das könnt ihr natürlich dem alten weißen Mann als Rassismus auslegen, ändert aber nichts an der Tatsache, dass man hier schon beim Bau auf ausgewiesene Fachkräfte gesetzt hat, so dass man nicht, wie z.B. bei Autobahnen in D nach einem halben Jahr schon wieder sperren und reparieren muss.
Und übrigens Rantan Plan, ich brauch und muss mich vor niemandem rechtfertigen, weil ich Sympathisant eines erfolgreichen Fußballvereins bin, schon gar nicht suche ich wegen eurer sinnfreien Probleme den Psychiater auf. Das sollten wirklich besser die tun, und da wiederhole ich mich, die Steine und andere Wurfgeschosse auf Kinder und Frauen schmeißen. Noch haben wir auch in Dortmund keine Intifada, meine ich jedenfalls.
Und Chaos, was weißt denn du über meine politische Einstellung? Und ein Urteil über Satire fällen zu können bezweifle ich bei dir ganz massiv. Viele von euch verstehen Satire doch nur, wenn sie wie bei Böhmermann aus der tiefsten und niveaulosesten Schublade gezogen wird. Man kann natürlich gut finden, wenn sich in 2019/2020 sogenannte Satiriker oder Comedians produzieren und allen Ernstes von sich geben, dass Sachsen mit Napalm zugeschüttet werden und das Ganze am besten von der Royal Navy in Zusammenarbeit mit der russischen Luftwaffe erfolgen soll. Das ist einfach nur krank!! Im Übrigen würde dann auch der Alfred-Kunze-Sportpark in Schutt und Asche liegen. Und was deinen linken Verein angeht. Willst du wissen seit wann meine Söhne und ich nicht mehr zu Chemie gegangen sind? Das war noch zu Zeiten von Ede Geyer und den ganzen Glücksrittern in den jeweiligen Chefetagen bei Chemie. Wir sind nicht mehr gegangen, weil uns das Rumgeblöke von irgendwelchen Idioten zu doof war, die permanent gegnerische Spieler als Judenschweine und Judensauen verunglimpft haben. Einen Aufschrei der „Anständigen“ konnte ich damals zu keiner Zeit vernehmen. Kann natürlich sein, dass man so etwas in linken Vereinen toleriert, man hat es bei den Linken ja sowieso nicht mit Israel… Und was rechte Tentensen? sind (unter Google findet man da Japanische Wachstücher) erschließt sich mir auch nicht. Ich gehe davon aus, dass Tendenzen im Sinne von Strömungen oder Entwicklungen gemeint sind, ich jedenfalls konnte weder im Bundestag noch in einem Länderparlament irgendwelche Parteien bzw. Entscheider finden, die einer faschistische Organisation zuzuordnen sind. Überall entscheiden Rote, Grüne, Schwarze und Rubinrote. Wem also gilt dieser Kampf der Antifa und fortschrittlichen linken Vereine, wie Chemie? Wenn es Faschismus in D gäbe, würde es den Antifa-Aktivisten anders ergehen als dies geschieht, und wenn ich Frau Kynast von den Grünen im Bundestag richtig verstanden habe, steht die Antifa sogar auf der Lohn-und Gehaltsliste des Deutschen Bundestages, einschließlich jährlicher Tarifverhandlungen………
Ein jüdischer Publizist hat übrigens im vergangenen Jahr geschrieben:
Meine Meinung:
Ich würde sogar sagen: Antifa ist Faschismus ohne Bildung, Verstand und Intelligenz, dafür aber hasserfüllt, gewaltbereit und ohne schlechtes Gewissen! Antifa und Nazis sind Brüder im Geiste. Beide wollen eine faschistische Diktatur.
Dem ist nichts hinzuzufügen.