Mitte Oktober besuchte unsere Reporterin Frauke Zimmermann den queer-feministischen Workshop »Das nervt! – oder: Wie ›Spaßbremsen‹ und ›Correctnessgelaber‹ zur empowernden Identität werden können«, zu dem das Q. [kju_point] in Halle im Rahmen seiner queeren Veranstaltungswochen eingeladen hatte. Was Frauke Zimmermann dort erlebt hat, schildert sie in ihrem nun veröffentlichten Therapiebericht. Durch prozedurales Erinnern versucht sie, ihr Gender-Trauma zu verarbeiten und ermöglicht so einen einzigartigen Einblick in die Abgründe der hallischen Queer-Hölle.
»Kennst du das auch? Alle um dich rum lachen über eine antisexistische Sprachveränderung – und dir bleibt das Lachen im Hals stecken […] Du gehst nicht mehr in Seminare, weil du es nicht mehr aushältst, immer falsch gegendert zu werden, immer mit ›Frau‹ oder ›Herr‹ angesprochen zu werden. Du traust dich nicht anzusprechen, dass das Seminar nur aus weißen, nichtbehinderten Personen besteht und auch nur Texte von solchen Personen gelesen werden und diese Perspektiven als ›neutral‹ und ›normal‹ hergestellt werden?« Mit diesem Aufruf zum Workshop und gemeinsam mit den Berliner Referenten wird sich auf die Suche nach Mitstreitern im Queergefecht begeben.
Vier Stunden geballte queer-feministische Power aus Berlin?! Das kann ich mir doch nicht entgehen lassen und melde mich direkt an. Auch wenn ich der angelockten Klientel in keiner Weise gerecht werde. Geschlecht spielt in meinem Alltag nämlich keine große Rolle. Im universitären Betrieb sieht das schon wieder anders aus: »Gender Mainstreaming«, also die Gleichstellung der Geschlechter, wird propagiert und ist für eigentlich niemanden mehr ein Fremdwort. Mich im Workshop einzufinden, denke ich, wird mir nicht sehr schwer fallen. Schließlich bin ich durch mein Studium mit den Ansichten der Queer-Leute, die im Übrigen nichts mehr mit einem vertretbaren, gar vernünftigen Feminismus gemein haben, und dem Gender-Jargon vertraut. Was kann mich da noch aus der Ruhe bringen?
Zu Gast werden sein Lann Hornscheidt, Professorin für Gender Studies und Sprachanalyse am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien der Humboldt-Universität zu Berlin, und Anna Damm, die gemeinsam die »AG Feministisch Sprachhandeln« ins Leben gerufen haben. Im Aufruf wird weiter noch betont, dass bei Kontaktaufnahme mit »Profx.« Lann Hornscheidt darauf geachtet werden soll, Anreden wie »Hallo/Guten Tag Lann Hornscheidt« oder »Sehr geehrtx Profx. Lann Hornscheidt« zu verwenden und doch auf alle zweigendernden Ansprachen wie Herr, Frau, Liebe/r zu verzichten. Spätestens jetzt bekomme ich ein mulmiges Gefühl und eine grobe Ahnung davon, auf was ich mich hier tatsächlich einlasse.
DIE LOKALITÄT
Ich mache mich guter Dinge auf den Weg in das kju_point in Halle. Wie der Name verrät ein Fluchtpunkt für alles, was unter den Begriff queer fällt bzw. aus der »normativen zweigeschlechtlichen Gesellschaft« herausfällt. Der Szene-Treff ist eine Art Café oder Bar und befindet sich direkt an der ruhigen und idyllisch gelegenen, an dieser Stelle achtspurigen, Paracelsusstraße. Es ist noch vor 12 Uhr und ich bin überpünktlich, wie sich das für eine rasende Reporterin so ziemt. Meine teilnehmende Beobachtung kann beginnen.
Im Eingang werde ich sogleich von einer Schaufensterpuppe mit Sturmmaske à la Pussy Riot begrüßt. Angekommen finde ich die Bar und ein paar Sitzmöglichkeiten vor und schnappe mir eine der vielen feministischen Zeitschriften. Beim Durchblättern stoße ich auf verstörende Bilder von nackten, unförmigen Männern in komischen Posen ohne Anhaltspunkt, was mir das als (für heute) queer-feministische Leserin sagen möchte.
Ich betrete den Veranstaltungsraum. Gehobenes Eckkneipen-Flair macht sich bemerkbar. Die matt-goldene Wandvertäfelung im 90er-Jahre-Kitsch auf der einen, die kleine Bühne auf der anderen Seite, legen nahe, dass hier in vor-verque(e)ren Zeiten irgendwann mal rauschende Familienfeste gefeiert oder zumindest der ein oder andere Absacker gekippt wurden. Aus einer tragenden Säule in der Mitte des Raumes ragt das rechte Bein einer männlichen Schaufensterpuppe mit Schuh, welches in den folgenden Stunden über den Köpfen der Teilnehmer thronen wird. Die dekorativen Elemente und das ästhetische Verständnis der Verantwortlichen lassen eher zu wünschen übrig. Na ja.
DIE MITINSASSEN
Der Raum füllt sich langsam. Es wird noch herumgewuselt, um mich herum gegenderter Smalltalk. Man scheint sich zu kennen oder zumindest grüppchenweise angetanzt zu sein. Alle freuen sich, hier sein zu können. Man ist in einer familiären Atmosphäre unter Gleichgesinnten und von Beginn an per Du. Nach knapp einer halben Stunde kommt man zur Ruhe und alle nehmen in einem Halbkreis mit Blick auf ein Whiteboard, Fenster und Stoßverkehr im Rücken, Platz.
Das angesammelte queer-freundliche Häufchen zählt nun um die 15 Personen. Auf dem Foto im Aufruf zur Veranstaltung konnte man es nicht wirklich deuten, aber jetzt scheint Lann Hornscheidt doch aus biologischer Sicht eine Frau zu sein. Lann ist leger männlich gekleidet, wobei Anna Damm eher aussieht, als käme sie mit ihren Sweatpants direkt von der Couch. Die zwei Referenten aus Berlin tragen beide einen unisex Kurzhaarschnitt und große dunkle Brillen.
Das scheint auch beim Blick durch die Runde derzeit hipp zu sein. Es ist alles in allem ein bunter linker Haufen aus gepflegt bis ungepflegt. Es gibt Frauen mit langen blauen Haaren, mit Sidecut oder Undercut, im Hipsterlook oder eher auf oll-ranzig mit ziemlich kaputten modrigen Chucks, aus denen schon die selbstgestrickten Socken quillen. Sogar im Rock traut man sich her. Eine Frau in Army-Boots, weiter Hose samt Hosenträgern und mit hochgegeltem Männerhaarschnitt scheint ihre sexuelle Identität besonders nach außen tragen zu wollen und lässt deshalb gewollt ihren kleinen grauen Damenbart stehen. Mir gegenüber gibt es noch mehr Bartwuchs, da es auch zwei biologisch männliche Queer-Exemplare zum Workshop geschafft haben. Von männlicher Dominanz kann aber nicht die Rede sein.
DER »DISKRIMINIERUNGSSENSIBLE« RAUM
Bevor der Workshop losgeht, kommen noch die Veranstalter zu Wort. Es wird betont, dass das kju_point Raum zur freien und kreativen Entfaltung gibt. Ein »diskriminierungssensibler Raum«, in dem keiner aufgrund von »rassistischen Zuschreibungen und anderer kursierender Diskriminierungsformen« verurteilt oder belästigt werden soll.
Es folgen jeweils nicht enden wollende, langatmige Monologe von Lann und Anna aus Berlin: Im Workshop soll es darum gehen, neue Argumentationsstrategien zu erproben, um mit Alltagssexismus »produktiv und empowernd für uns und andere« umzugehen. Lann macht von Anfang an klar, dass es den meisten Kritikern gar nicht mehr um Kommunikation, sondern nur noch ums Übertönen und Zumüllen ginge. Deshalb sei es vollkommen in Ordnung, nicht konstruktive Gespräche zu unterbinden, wenn es unangenehm wird.
X-BELIEBIGE SPRACHHANDLUNGEN
Nach unnötig langem Prozedere beginnt die Vorstellungsrunde. Jeder soll einen Klebestreifen mit »Name und Pronomen« sichtbar an der Brust anbringen und kurz von sich erzählen. Fremdbestimmung geht da gar nicht! Deshalb legt jeder selbst fest, was er lieber ist. Ein_e Sie*, ein_e Es, ein_e Er*, ein_e Si_r oder gar ein X. Lann möchte beispielsweise das Pronomen X tragen. Es gibt auch die Option »neutral«, bei der dann jedes x-beliebige Pronomen für eine Person benutzt werden kann. Einige wollten die Hälfte des Tages mit »sie« und die andere Hälfte mit »er« bezeichnet werden. Das komme immer auf die Gemütslage der Person an. Hier muss Anna aus Berlin dann auch eingestehen, »dass es da schon mal problematisch werden kann, weil man in Abwesenheit der Person nicht wissen kann, als was diese sich gerade fühlt«.
Für Leute, die sich mit keinem Pronomen dieser mannigfaltigen Ansammlung von flexiblen Unterstrichen und Sternchen identifizieren können, für die gibt es auch noch die Möglichkeit, gar kein Pronomen zu besitzen. Diese Leute wollen dann beispielsweise wie Anna, die Berlinerin in den Sweatpants, dass in ihrer Abwesenheit nicht über »sie« (x, y, z) gesprochen wird, sondern immer ihr Name genannt wird.
»FEHLER MACHEN IST ERLAUBT«
Nachdem sich die ersten Leute vorstellen, betont Lann, dass das hier ein kreativer Raum sei und man dürfe sich ruhig mal ausprobieren. Am Leitfaden der AG Feministisch Sprachhandeln solle man sich da aber schon orientieren, auch wenn das nur Vorschläge seien – Fehler zu machen sei natürlich erlaubt.
Bei der Anwerbung von potenziellen Jüngern ist Sprache als Medium der Distinktion unabdingbar. Um in die Sekte aufgenommen zu werden, ist es somit von höchster Wichtigkeit, den festgelegten Jargon und das aufgezwungene Sprachverhalten korrekt wiederzugeben. Zuerst sieht es so aus, als würde jeder den neuen Sprachhandlungen Folge leisten. Und alle Teilnehmer haben laut Pronomen plötzlich eine neue, unkonventionelle Genderidentität. Doch: Zwei Frauen in der Runde wählen ihr ursprünglichen Pronomen »sie«. Auch das nachgestellte Sternchen, Zeichen der »frauisierten Form« und Hinweis auf die Konstruiertheit der Rolle, lassen beide weg. Ich schätze mal, das fällt dann auch unter die Kategorie: Fehler machen ist erlaubt. Ein gewisser Druck zum Konformismus wird spürbar. Im Anschluss wird nochmal klargestellt, dass es sowas wie eine »Sie« ja gar nicht geben könne, da die Einteilung von Menschen in männlich und weiblich und die Entstehung des Begriffs »Frau« an sich schon Folge von Sexismus sei. Ist wohl doch kein so offener Raum hier.
KONSTRUKTE VS. NOCH MEHR KONSTRUKTE
Es wird immer absurder: Während man einerseits die radikale Abschaffung von Geschlecht fordert, geht es andererseits darum, alle Genderidentitäten in ihren Diversitäten ernstzunehmen und zu respektieren. Um auf die verschiedenen Identitäten aufmerksam zu machen, sei man folglich dazu genötigt, zu gendern. Obwohl Sprache prinzipiell schon und von Natur aus diskriminiere, sei Sprache auch die einzige Möglichkeit, die Welt für all die Genderidentitäten zu sensibilisieren, die aus der normativen Zweigeschlechtlichkeit herausfallen. Man habe das Ziel einer »kritischen Sprachintervention« eben dann erreicht, wenn Leute sich über die angebliche Unleserlichkeit von Wortneuschöpfungen echauffierten. Wenn man auf Ablehnung stößt, dann gilt grundsätzlich: Die Sprachintervention wirkt! Na dann ist das ganze ja ein Riesenerfolg!
Dass durch die zusätzlich konstruierten Genderidentitäten dem »Konstrukt Geschlecht« noch viel mehr Bedeutung zukommt als in der heteronormativen Gesellschaft, merkt hier niemand. Die zwei sozialen Konstrukte »Mann« und »Frau«, die dem Verständnis nach gar keine echten Identitäten sein können, sollen durch das Konstruieren »wirklicher« Genderidentitäten ausgehebelt werden. Auf penetrante Weise wird so genau das beschworen, was man eigentlich kritisiert. Mein Hirn versucht wie gewöhnlich, dem mir vorgekauten Inhalt mit logischem Denken beizukommen. Ein aussichtsloses Unterfangen.
DIE SELBSTHILFEGRUPPE
Ich habe das Gefühl, in einer Selbsthilfegruppe gelandet zu sein! Je weiter man in der Runde fortschreitet, desto länger und dramatischer werden die Klagegesänge über Alltagssexismus & Co. und desto öfter fällt das Wort »krass«. Eine Teilnehmerin beispielsweise schildert mit wehleidiger Miene, dass ihr Vermieter das Klingelschild gerade kürzlich erneuern ließ und anstelle des bloßen Nachnamens nun ein Frau Schulze zu lesen sei. Frechheit! Empörtes Kopfschütteln wohin man auch schaut. Wie kommen Leute denn dazu!? Man hat sich alle unfassbaren Erfahrungsberichte angehört und es folgen noch mehr vermeintlich emphatische Floskeln wie »Krass – Dass es sowas noch gibt!« oder »Muss ja schlimm gewesen sein für Dich!«. Anna und Lann merken sehr wohl, dass sie nicht mehr in ihrem behaglichen Gender-Correct-Nest Berlin sind. Zusammenfassend aber nichtssagend wird der »heteronormativen Gesellschaft« erneut ein »sexistischer und rassistischer Normalzustand« attestiert.
Die Vorstellungsrunde geht nach fast zwei Stunden zu Ende. Nun ist jeder mit Wunschnamen und Wahlidentität versorgt und ich glaube, jetzt kann sich endlich den theoretischen Inhaltslosigkeiten gewidmet werden. Denkste. Es wird eine Pause eingelegt. Zeit, sich von den »empowernden« Monologen und der Selbstviktimisierung zu erholen und die »krassen Geschichten« etwas sacken zu lassen.
FADER EINHEITSBREI
Die Zeit muss ja irgendwie gefüllt werden, wenn schon nicht mit Inhalt, dann doch bitte mit etwas Essbarem! In der Pause werden neben Kaffee auch Häppchen angeboten.
Schon Tage vor der Veranstaltung habe ich mir ausgemalt, was wohl an Fingerfood gereicht werden könnte. Gibt es so etwas wie Gender-Correctness auch beim Essen? Im Angesicht all der vielen, kreativen Sprachinterventionen scheint eine gender-neutrale Form von Essen längst nicht mehr undenkbar. Im Gegenteil: Vielleicht auch eine Art Queer-Marktlücke, schließlich heißt es ja nicht ohne Grund »Du bist, was du isst!«. Entgegen den phantasievollen Erwartungen fällt das Identitätsspektrum der Häppchen jedoch enttäuschend mager aus. Hier wird also noch nicht die Genderkeule geschwungen. Gereicht werden längliche Keks-Löffel mit staubiger Konsistenz und einem faden Klecks X, welches sich auf Nachfrage als vegane Pilzpampe herausstellt. (Vegan – wer hätte das gedacht! Mit Würstchen* hatte ich ja sowieso nicht gerechnet.) Bei näherer Betrachtung allerdings finde ich auch im veganen Unisex-Allerlei das ein oder andere Phallussymbol. Auch wenn ich die Pronomen des Fingerfoods nicht auf Anhieb ausmachen kann, versuche ich mein neuerlangtes Gender-Wissen aus der Vorstellungsrunde auf das Essen zu übertragen: Bei dem Keks handelt es sich folglich um einen typisierten Er*, der sich als X versteht. Nebenan gibt es dann noch gequeerl_ten Bohnen*Mi_x auf Paprikaspitzen. Wenn sich beim Anblick der Speisen bei mir verdächtigerweise ein gewisser Phallozentrismus einstellt, spricht freilich nur die sich reproduzierende Heteronormativität aus mir.
Als ich meine neuen Workshop-Freunde auf meine Entdeckung aufmerksam mache und sie an meinen treffenden Gedanken teilhaben lasse, verschallen meine Beobachtungen unkommentiert in weiteren Genderergüssen und Opfermärchen über die eigene Unterprivilegiertheit.
JA ALSO BEI ASTERIX UND OBELIX DENKE ICH AUCH IMMER AN PENIS
Hauptproblem: Männer gelten als Menschennorm. Da hilft nur eins: Sprachinterventionen! Lann kann, wie sie selbst sagt, keinen Roman mehr lesen, ohne nicht am liebsten mit dem Rotstift alles anzustreichen und korrekt zu gendern. Nur ein Bruchteil der Gender-Correctness soll in seiner Absurdität noch angesprochen werden: Die Wörter »Student« und »StudentIn« reproduzieren nämlich beide einen männlichen Habitus, da selbst in dem Wort »Studentin«, die männliche Form sozusagen als Wurzel enthalten ist. Es gilt daher, auf den Wortstamm von »Studierende« zurückzugreifen. Da Artikel im Allgemeinen auch ein großes Problem in den Augen der Sprach-Polizei darstellen, werden »der Student«, »die Studentin« zu »dix Studierx«. Gesprochen wird die X-Endung übrigens -iks. Dass man für »Professor« oder »Professorin« dann »Professix« sagt, klingt schlüssig. Lann ist davon so überzeugt, dass sie sogar in ihren »wissenschaftlichen« Veröffentlichungen an all diesen phantastischen wie auch x-beliebigen Sprachinterventionen festhält. Die X-Endung hat laut Erfinder den Vorteil, dass sie nicht nur die Männernorm in Frage stellt, sondern auch, ob es überhaupt nur die zwei Geschlechter, Männer und Frauen, gibt.
Wider meine Erwartung, gibt es dazu eine Wortmeldung. Allen Ernstes beschwert sich eine junge Dame, dass ihr bei den X-Endungen unweigerlich Bilder von Asterix und Obelix in den Kopf kommen und diese ja, wie wir alle wissen, männlich sind. Hätte von mir sein können! Aber ich wollte ja keine doofen Fragen stellen. Sie meint es allerdings ernst. Lann und Anna schmunzeln, aber lösen das Problem ganz einfach: »Das haben wir schon öfter gehört. Du bist nicht die Einzige, bei der diese Bilder ausgelöst werden. Man soll bei einem X nicht an etwas männliches denken. Wenn man beim Hören der neutralen X-Form etwas männliches vor Augen hat, muss man dann natürlich nach einer neuen Endung suchen. Seid einfach kreativ!«
DER LKW
Lann und Anna wollen mit einem eindringlichen Beispiel vermitteln, wie machtvoll Sprache sein kann und weshalb man sich mehr auf die eigene Wahrnehmung und die eigenen Gefühle besinnen sollte. Dass dabei das Leid der Menschen, die an wirklichen Traumata leiden, relativiert und instrumentalisiert wird, scheint der Indoktrinierung mehr als förderlich zu sein:
»Wenn ein Kind einen Unfall mit einem LKW hat und später im Leben nur durch das Aussprechen des Wortes ›LKW‹ verletzt wird, weil es ein Trauma hat, dann wird man aus Rücksicht darauf verzichten, das Wort vor der Person auszusprechen. Das sollte genauso auch für andere verletzende Worte als Grundregel gelten. Ich verstehe nicht, wieso das so schwer zu verstehen ist!« Alle um mich herum stimmen nickend zu! Jetzt ist der Groschen gefallen! Meine Sitznachbarin guckt mir über die Schulter und sagt begeistert: »Wow, das ist so ein gutes Argument. Ein so guter Vergleich! Das muss ich mir auch aufschreiben!«
BE AWARE OF THE DEFINITIONSMACHT
Fühlt man sich diskriminiert, muss es von anderen anerkannt werden. Nach dem Motto: Andere hören, Rücksicht nehmen, selbst gehört werden. Wie ein Mantra schallt es durch den Raum. Die Gefühle, vor allem die negativen, können so irrational sein und so unreflektiert bleiben wie sie wollen. Das Gefühl hat sozusagen immer Recht und andere haben sich daran zu orientieren und sich dementsprechend zu verhalten. Bei Nachfragen, was denn diskriminierend sei, einfach tautologisch wie sonst argumentieren und ggf. im Jargon der Unterprivilegierten spezifizieren, dass etwas rassistisch, sexistisch, heteronormativ, verrückte-abwertend, bifeindlich, transfeindlich, körpernormierend, ableistisch, migratistisch oder arme-abwertend ist. All diese Begrifflichkeiten sind freilich komplett nichtssagend. Sie beschreiben nichts und erklären tun sie erst recht nichts. Wie im Workshop immer wieder deutlich gemacht wird, erhebt die feministische Queer-Bewegung diesen Anspruch auch gar nicht! Erkenntnisinteresse gleich Null. Besonders anschaulich wird dies an den besprochenen Argumentationsstrategien im Workshop. Im besten Falle läuft das dann so ab:
Wenn jemand beispielsweise eine sexistische (aka verletzende, diskriminierende) Äußerung macht (was an einer Äußerung sexistisch oder verletzend ist, kann natürlich nicht objektiv festgelegt werden und wird dabei selbstverständlich ganz allein der Willkür, pardon, den Empfindungen des vermeintlichen Opfers überlassen), sollte man vorerst bloß darauf hinweisen, dass sich andere durch gewisse Äußerungen diskriminiert fühlen könnten: »Das, was du da gerade sagst, ist sexistisch!«, »Das ist verletzend und diskriminiert!«. Auf keinen Fall auf die irrwitzige Idee kommen und nachfragen, wieso jemand solche Sachen sagen könnte! Gerade Fragen nach möglichen Motiven seien kontraproduktiv, da es nicht die Aufgabe antisexistischer Interventionen sei, die Beweggründe von Sexisten zu verstehen und außerdem derartige Fragen nur Raum für weitere Diskussionen eröffnen könnten. In denen würde dem Sexisten dann nur ermöglicht, weiter darüber zu »verhandeln«, was doch eigentlich eindeutig sei: dass nämlich sexistische Kommentare grenzüberschreitende, diskriminierende Sprachhandlungen sind. Und überhaupt: Sexisten wollten und könnten im Grunde sowieso kein konstruktives Gespräch führen! Sollte sich das Sexisten-Problem also durch bloßes Finger-Draufzeigen nicht gelöst haben, hilft es im nächsten Schritt seine Meinung bei Bedarf auch in Dauerschleife zu wiederholen, bis man seinen Kindskopf durchgesetzt hat. Gerade mit Gequengel à la »Lass das, ich hass’ das!« wie z. B. »Das will ich nicht!«, »Ich fühle mich dadurch gestört!« oder »Sexistische Äußerungen mag ich nicht!« sollen klare Grenzen aufgezeigt werden. Wenn man sich auch nach wiederholtem Verweis auf die eigenen Bedürfnisse, nämlich wenn möglich kritischen Nachfragen – die am Ende noch zum Reflektieren der eigenen Sache anregen könnten, Gott bewahre! – aus dem Wege zu gehen, noch immer mit dem Sexisten herumschlagen muss, darf man auch mal genervt reagieren. Aber Vorsicht, nicht in die missliche Lage kommen und sich rechtfertigen! Im Workshop wird immer wieder betont, sich nicht einwickeln zu lassen. Vermutlich weil mittlerweile klar sein sollte, dass man sonst von der eigenen theoretischen Inkonsistenz und Scheinargumentation eingeholt würde.
Hat der vermeintliche Sexist nach der Fremdzuschreibung noch immer Redebedarf darüber, was denn sexistisch, rassistisch oder dergleichen an seinen Äußerungen sei, dann ist das auch wieder eine klare Grenzüberschreitung. Schließlich wurde ihm ja grade in Dauerschleife mitgeteilt, dass er doch Rücksicht auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu nehmen hat. Die Opferspirale setzt sich also fort. Die Logik dahinter ist ganz einfach: Verweist man auf seine Wünsche, wird ein »netter Mensch« diese akzeptieren. »Nette Menschen hören doch auf, wenn man Nein sagt, oder?« Tut er dies nicht, ist er folglich nicht nett, nimmt nicht ernst und will auch kein konstruktives Gespräch. Da man in einem Gespräch schnell merkt, ob das Gegenüber einem gut gesinnt ist, oder einfach nur anstacheln möchte, kann man das Gespräch auch ganz schnell abbrechen. Und nun kommt die Quintessenz des Workshops: »Sachen stehen lassen!«, wie Lann immer wieder mit cholerisch anmutendem Pathos erklärt. »Ihr habt diese Option. Habt Mut, ein Gespräch abzubrechen! Im Zweifel einfach gehen. Diskussionen sind nicht immer auch Kommunikation! Wenn ihr merkt, dass da Abwehr kommt, einfach sein lassen. Wieso Kraft aufwenden und Energie verschwenden?! Man lässt sich ja nicht wegen eines Mangels an Argumenten nicht auf blöde Nachfragen ein! Sondern weil das Gegenüber nicht empfänglich ist!« Denken ist eben kräftezehrend, da gebe ich den Berlinern recht.
RAUM FÜR NONSENS
Den naiven Rekruten wird ein gezieltes Abblocken von Kritik als unschuldige Konfliktvermeidung, die vorgibt auf Wohlfühlatmosphäre und Harmonie aus zu sein, verkauft. Ein Trugschluss, denn versöhnen will hier niemand. Da bei so einem Queer-Workshop das Thema FLTI*-Räume zum Pflichtprogramm gehört, wird nun über die Notwendigkeit der »zu schützenden Freiräume« schwadroniert, die als Rückzugsort vor den abermals dämonisierten »Cis-Männern« fungieren. Das sektiererische, geistige Abschotten findet seine traurige Umsetzung in »separatistischen und empowernden Räumen«. Dort ist und bleibt man unter sich. Ein Raum also von »reinste[r] Akzeptanz«, der die Indoktrinierung noch beschleunigt und die vermeintlich Diskriminierten in ihrer Ich-Schwäche noch bestärkt.
HERRSCHAFTSAUSÜBUNG IM HERRSCHAFTSFREIEN RAUM: EINFLUSSGEWINNUNG GEGLÜCKT
Der Workshop nähert sich seinem Ende. Der Höhepunkt musste aus Zeitgründen ausfallen: Keine Rollenspiele auf der Bühne. Ein enttäuschtes Raunen geht durch den Raum. Oh, wie schade! Mir kann das nur recht sein. Neben dem routinierten Gestöhne über Alltagssexismus hätten mir dramatisch in Szene gesetzte Leidensgeschichten und schlechtes Laienschauspiel vermutlich den Rest gegeben. Was nun folgt, ist aber nicht minder eklig. Eine halbstündige Feedbackrunde darf doch nach so einem tollen Workshop nicht fehlen. Alle werden zum Schluss nochmal richtig sentimental: »Was für ein Glück, an dem Workshop teilgenommen zu haben!«, »Nur hier darf man seinen Gefühlen freien Lauf lassen und seine Meinung frei äußern!« Stimmt: Hier muss man sich weder für seine Ansichten rechtfertigen, noch Kritik begegnen, die für die Anwesenden ja an sich schon eine Grenzüberschreitung darstellt. Allianzen wurden hier auf jeden Fall geknüpft. Alle wollen sich bald wiedersehen und jeder einzelne bedankt sich bei Anna und Lann dafür, dass sie in der Zukunft genau wissen, was zu tun ist, wenn’s mal wieder droht unangenehm zu werden: Aufstehen und gehen. Da scheinen sich alle in ihrer Denkfeindlichkeit einig zu sein.
Was für eine Wandlung! So ein kollektives Bad im Selbstmitleid wirkt wahre Wunder. Aus den bedrückten Opfergesichtern strahlt ein ungeahnt erhabenes Lächeln. Den privilegierten Gruppen moralisch überlegen, schiebt sich die Masse aus Ich-Schwachen, die für mich auf ihrer abgeschotteten Insel unerreichbar bleiben, an der Riot-Pussy vorbei Richtung Straße.
I’LL TAKE YOU TO THE WORKSHOP,
I’LL LET YOU LICK THE LOLLIPOP
Als ich die Irren der Hilfe zur Selbsthilfe aka den »Workshop« verlasse, fühle ich mich tatsächlich so, als hätte ich schwere geistige Arbeit geleistet. Mein Kopf glüht. Das war doch eindeutig ein Übergriff auf meine Ratio!
Auch noch Tage nach dem Workshop scheinen mir die Pronomen auf Schritt und Tritt zu folgen: Nicht mal zwei Wochen nach dem Meeting der Selbsthilfegruppe im kju_point begegnen mir fünf Stück von ihnen vor dem Eingang der Reilstraße 78. Anlass: Der Vortrag von Justus Wertmüller (»Infantile Inquisition – Die neuesten Übergriffe der Definitionsmacht«) soll gestört und wenn möglich verhindert werden. Oh Schreck, nicht schon wieder dieser fade Einheitsbrei von neulich! Dass die Genderpolizei da natürlich nicht fehlen darf, wundert nicht weiter. Schließlich sind alle Teilnehmer so unglaublich gestärkt in ihrer Rolle als Opfer aus diesem empowernden Workshop hervorgegangen, dass so eine Veranstaltung ja gerade recht kommt, um das Gelernte anzuwenden. Unter einem Transparent mit der Aufschrift »Lollis für die armen Jungs, die ihre Privilegien abgeben müssen« werden vor dem Eingang Lollipops, Muffins und Kuchen verteilt.
Während ich so in der Kälte stehe, werden mir immer wieder Backwaren angeboten, die ich allerdings aufgrund meiner schlechten Erfahrung mit Queer-Food dankend ablehnen muss. Wie im Workshop, darf auch hier bei der Vermittlung von verque(e)ren Weltanschauungen Essen nicht fehlen. Dass der Antisexismus auf Kritik, die an das eigene politische Versagen erinnert, mit bloßem Beißreflex reagiert, bewahrheitet sich auf eine real erlebbare Art und Weise: Es scheint in das Konzept zu passen, von der eigenen Willkür und Inkonsistenz durch ein paar Goodies ablenken zu wollen. Schließlich darf man da endlich mal ungescholten und zügellos lechzen, sabbern und anknabbern – sogar ohne vorher um Erlaubnis zu fragen.
Frauke Zimmermann
Spannend, weil die dort vermittelten Kommunikationsverweigerungsstrategien sonst nur von religiösen Extremgruppen („Sekten“) bekannt sind. Aber auch die Sondersprache und das Umdefinieren von Wörtern ist eins der zentralen Merkmale religöser Extremgruppen. – Und das weltanschauliche Absondern, die Feindlichkeit gegenüber Naturwissenschaften und generell das Feindbild wie das Weltrettungskonzept sowieso.
Da hatten wir also in den 1970ern und 80ern die fernöstlichen Sekten, die chrislichen Sekten, später die Psychosekten und jetzt will man uns alle durch Gendern retten? Alle Probleme kommen von der Geschlechtlichkeit?
Ich hab mal intensiv in die Hose geguckt und mir intensiv gewünscht, bloß 5 Minuten lang umdefiniert zu sein.
Hat nicht geklappt und war abtörnend. Unglaublich abtörnend.
Jeder soll seinen Spaß haben. Ich aber auch.
Schöner Artikel. Wobei ich finde, dass du es dir manchmal zu einfach machst. Natürlich ist das Überwinden von Geschlechtern durch die Sichtbarkeitsmachung von Geschlechtern erstmal paradox, aber deswegen nicht notwendigerweise irrational. Es kann auch eine Paradoxe Intention sein, als die sie ja offensichtlich verstanden wird.
Wie auch immer: Natürlich kann man sich über derartige Bemühungen lustig machen und an der Diskussionsverweigerung, kann man sicherlich Kritik üben. Aber dann kommt halt so ein Kommentator wie ‚qed‘ daher und erinnert doch sehr plastisch daran, dass ein paar idealistische, vielleicht naive Menschen kein gesellschaftliches Problem darstellen. Menschen wie er sind ein gesellschaftliches Problem.
Versehentlich Rox geantwortet. Sollte ein Kommentar zum Artikel sein.
das gesellschaftliche problem ist, dass diese leute steuergelder kosten (lehrstühle) und dass sie der mehrheit ihren unfug über das öffentliche bildungssystem aufzwingen wollen! andernfalls würde sie niemand zur kenntnis nehmen oder auch nur ein wort über sie verschwenden!
[…] Ein sehr lesenswerter Seminarbericht: “Ein Satz mit X – das war wohl nix!“ […]
[…] https://bonjourtristesse.wordpress.com/2015/03/30/ein-satz-mit-x-das-war-wohl-nix/ […]
Hmmm- ich weiß jezz echt immer noch nicht, was das sollte- außer, daß gewiß sämtliche der dort versammelten Kreaturen von meinen Steuern kotzen- aber könnte es sein, es war einfach eine Agitpropveranstaltung von ein paar Wespen und zwei Pusteblumen?
Schau: solange es auf der einen Seite Typen wie dich gibt, braucht’s halt auch auf der anderen Seite ekelhafte, vollkommen verbohrte Arschkrampen, die das 18. Jahrhundert noch nicht verdaut haben. Anders wäre die Welt nicht im Gleichgewicht und man müsste auf die Sorte Zeitgenossen verzichten, anhand derer man sich vergewissern kann, dass man doch nicht vollends bescheuert ist. Das heisst, ich müsste das. Du nicht.
ax11’s kommentar zeigt uns, wie ausgefeilt die argumentationskünste der genderisten und deren befürworter sind. im internet gibt es noch meinungsfreiheit und schwachsinnige aussagen werden als solche benannt! gewöhnen sie sich daran!
Nun bin ich zwar nicht im Geringsten ein „Genderist“, aber falls ich deinen Kommentar recht verstehe, möchtest du, dass ich deine schwachsinnige Antwort als solche zertifiziere? Gern geschehen.
Was ist an qeds Kommentar eigentlich so schlimm? Man kann ja auch mal Argumente sprechen lassen, statt zu pöbeln. Offenbar scheint hier die Aufklärung ebenfalls an einigen Leuten vorbeigegangen zu sein.
@qed: Geh zur Schichtarbeit, zahl Steuern und stirb. Aber bitte verbreite deine hirnlose Grütze woanders. Wenn du mitteilungsbedürftig bist, melde dich hier:
http://www.telefonseelsorge.de/
0800/111 0 111
0800/111 0 222 (Anruf ist kostenlos. Da kannst de auch mal schmarotzen.)
Gertrude, warum so aggressiv? Warum soll qed sich hier nicht mitteilen dürfen? Bist du hier der Blockwart, der entscheidet, wer sich mitteilen darf und wer nicht?
Uuuuh, Frau Blasikowsky, jezz hammses mir aber gezeigt. Beißreflex?
@Gertrude Blaschikowsky – vielleicht bist du privat ein netter Mensch, weiß ich nciht. Aber deine Antwort hier ist pfuideibel.
fr. blaschikowsky, wieso maßen sie sich an, fremden anweisungen zu erteilen? sie haben hier gar keine autorität!
[…] bei ihrer Selbstdarstellung hilfreich zu sein, wollen wir auf einen Beitrag des Blogs “Bonjour Tristesse – Antworten aus der Provinz – Blog für Halle und Umgebung̶… […]
Klasse geschrieben! Eine Wohltat für jeden Lesber!
Das soll eine Sprachwissenschaftlerin sein?
http://belleslettres.eu/artikel/genus-gendersprech.php
Die hat ja mal gar nichts kapiert!
Warum heißt es eigentlich „GenDER“? Das ist doch Patriarchat pur!
Gib mir doch mal die Salzstreuerin …
Also wenn, dann doch „das Salzstreux“, bitte. Schließlich weißt du doch nicht, mit welchem Pronom sich dein Küchenutensilx identifiziert. Hast du denn überhaupt nichts aus dem Artikel gelernt?
Also bitte, da doch vollkommen korrekt:
Gib mir bitte das Natriumchlorid-Gefäß.
Absolut wertneutral das sächlich 😉
Frauke, anscheinend hast Du Dich nicht als Außenseiterin erkennen gegeben (was ich nachvollziehen kann) — aber irgendwann beim Lesen habe ich mich gefragt, wie viele wie Du da waren, und wie viele andere da nur heimlich Augen gerollt, aber nach außen „mitgespielt“ haben.
Passend: Asterix und Professix
http://imgur.com/N5EXdbu
Zum cis/trans-Mann-Dualismus: der hat bei mir den Anfang des Zerbrechens einer Freundschaft herbeigeführt. Die damalige Freundin hat mich vor ihrer neuen Gendersektiererin vehement als cis-Mann verteidigt, nachdem ich einen Witz erzählt hatte (der mit Geschlecht nur so viel zu tun hatte, daß darin Leute auftraten, die eins hatten; wem es etwas sagt: es war der Witz vom „Igel auf dem Wohnzimmerteppich“). Nach diesem Witz giftete mich die Gendertante auf eine Art an, die ich gar nicht für möglich gehalten habe unter zivilisierten Menschen. Darauf begann die damalige Freundin, der Gendertante zu erklären, ich sei ein cis-Mann (da schwul – ich hätte schwuler Nazi sein können, egal, hauptsache ich bin schwul). Und da habe ich mich das erste Mal gefragt, ob diese meine Freundin wirklich nicht anders kann, als mich nach einem unendlich simplen schwarz-weiß-Schema einzuteilen, nach einem gut-böse-Schema, über das Nietzsche schon alle guten Witze gerissen hat. Am Ende meiner Gedanken (nach einigen Monaten) stand die Erkenntnis, daß ich diese eigentlich extrem kluge Frau an die Genderirren verloren hatte und das narrt mich bis heute – weil ich nicht verstehen kann, wie gerade kluge Menschen diesem Irrsinn so dermaßen verfallen können, daß sie selbst ihre engsten Freunde nur noch nach einem, an geistige Behinderung grenzenden gut-böse-Schema auffassen können.
Die Verbortheit: wer unseren Sprachduktus anstößig findet, muß ein Idiot sein – spottet jeder Form von Reflektion. Daß man mit seiner selbstgerechten Sprache und seinem einigelnden ponyhof-Denken („wenn ich finde es war falsch, darf da niemand mehr was gegen sagen“) im Grunde den Totalitarismus in die Sprache einführt, geht denen gar nicht auf. „Ich fühle, alle Juden, Gender-Frauen und Homos sollten vergast werden“ – wer das anstößig findet, der ist normativ verseucht und mit dem brauche ich gar nicht mehr reden! Wozu auch!? Dank meiner nackten, unreflektierten Empfindung habe ich bereits die Weißheit mit Schiffen aus den Meeren gesoffen!
Wozu lernen wir überhaupt noch lesen!? Ich finde, das diskriminiert alle die, die nicht lesen können, als auf den Müllhaufen mit Schrift und Sprache! Für mehr Dadaismus im Denken! Wer dagegen ist, gehört andauernd ausgeschrien und gesellschaftlich exkludiert!
Das sowas mit Steuergeldern auch noch finanziert wird (Prof!), während Krankenpfleger mit Almosen abgespeist werden,ist vollkommen logisch! Krankenpfleger mögen Krankheiten heilen, aber Genderprofessoren retten ihren eigenen Gefühlsponyhof!
-ix ist im griechieschen die Endung für weibliche Form. (Beatrix, Plagiatrix). Wer sich dabei an Männer erinnert fühlt (Beator, Plagiator), ist sprachtechnisch offenbar einfach nur ungebildet…
ummm … ich glaube, du meinst latein.
Hahaha :-)))) Volltreffx!!
Haben wir denn keine richtigen Probleme mehr?
Sehr geehrtx xke ZimmEr*x,
Wie viel hat Ihnen das Patriarchat für ihre Artiklin zu dex Workshop bezahlt? Offensichtlich könnte höchstens einx Neanderthalx nicht vsiestehen um was es uns geht, und sich auch noch darübx lustig machen!
Weil aber Neanderthalx von dem Patriarchat ausgerottet wurden können X kein Neanderthalx sein – also sind X zwangsläufig Propagandix für dix Siehaltung dex Patriarchats.
Unsere Ideen xnd (auch ohne das „e“ können wir „siend“ nicht stehen lassen!) doch glasklar und logisch, und für jeden nachvollxhbar („zie“ sieht „sie“ zu ähnlich!)
X xnd hixmit ausdrücklich von unser*er* nächsten Veranstaltung – der Massen-Büchxvxbrennung von Hasslitxratur wie dem Duden und andxen völkxmordenden Büchxn, dix dix nicht-Gendxkonforme Rechtschreibung und Grammatik propagixen – ausgeladen!
Adolfine, ich bin froh, dass es Menschen wie Sie gibt, die auf diese lustige Weise die geistigeVerblödung so offensichtlich machen!
Solange es Menschen wie Sie gibt, habe ich Hoffnung.
Danke, dass noch mal aus einer anderen Quelle lesen zu können: Es bestätigt sich also mein Eindruck, dass der absolute Dogmatismis im modernen Feminismus bis hin zur vollkommenen Kritik- und Diskussionsunfähigkeit nicht Zufall, sondern explizit gewollt ist. Man beansprucht die Deutungshoheit und wer nicht zustimmt ist unweigerlich Sexist – und wer als Sexist überführt ist, dessen Aussagen gelten von nun an als wertlos.
Ich erkenne keinen Unterschied zwischen dieser Ideologie und z.B. religiösen Fanatikern, Rechtsextremen oder Impfgegnern. (Natürlich in der Sache, aber nicht auf der ideologischen Metaebene)
Es stellt sich die Frage, wie diese Leute auf so fundamentale Weise verkennen können, dass sie ihr ganzes Streben durch solche Verhaltensweisen nicht legitimieren, sondern im Gegenteil völlig unterminieren. Leute, die keinen Willen zur Diskussion haben – die Diskussion sogar als Anti-Feministisch brandmarken – KÖNNEN nicht ernst genommen werden. Sie begeben sich damit auf eine Stufe mit Kräften, die sie eigentlich ablehnen. Und sie verhindern, dass eine eigentlich notwendiger gesellschaftlicher Diskurs über Gleichberechtigung geführt wird – weil solche Ideologen jedes Gespräch im keim ersticken.
Es gibt ein Buch von Naomi Klein – „No Logo“. Kennen sicher einige, geht um was anderes, aber ein Gedanke daraus passt hier ganz gut:
Wenn man nicht wirklich etwas bewegen kann (echte Gleichberechtigung, Frauenquote o.ä.), sucht man sich kleinere Ziele, wo man noch etwas bewegen kann und sich nicht eingestehen muss, dass der Kampf zu nichts geführt hat
was ist denn „echte gleichberechtigung“? gleichberechtigung ist verwirklicht, wenn das gesetz männer und frauen gleich behandelt. zeigen sie mir den paragraphen, der frauen diskriminiert. es ist eher umgekehrt., männer werden durch solche sexistischen gesetze wie frauenquoten unterdrückt!
Mittlerweile werden Männer immer mehr benachteiligt, das stimmt.
In Bezug auf Bezahlung für die gleiche Arbeit sind Frauen aber immer noch benachteiligt.
Warum sollen wir eigentlich die Änderungen an der Sprache auf Gender-Themen beschränken?
Ich finde, unsere Sprache wird zu sehr amerikanisiert. Ich meine damit nicht neue Wörter wie Computer oder Office, die übernommen werden – das finde ich gut, damit weiss sofort jeder, was gemeint ist, egal ob ich mit einem Europäer, einem Amerikaner oder einem Chinesen spreche.
Aber es ist ein absolutes Unding, dass mein Computer meinen Username wissen will — US-ername? Als Schweizer würde ich doch viel lieber meinen CHername eingeben, oder vielleicht wenn wenn ich in Deutschland Urlaub mache und mich mit meinem Gastland identifizieren will meinen DEername. Aber sicher keinen USername, das ist doch amerikanischer Imperialismus pur!
Also sollten ab sofort bitte alle Anti-Imperialisten diesen imperialistischen Sprachgebrauch beseitigen – es ist doch sicher nicht zu viel verlangt, Xername, Rxhhour oder Pxteblume zu schreiben?
Oder die vielen versteckten Initialen von Amerikanischen Präsidenten… Barack Obama – BOss. Ich nenne meinen Chef jetzt lieber Xss. Nein halt, da steckt ja die SS drin, das waren Nazis, das geht ja gar nicht… Also lieber Xx.
Abschliessend ein paar von Imperialismus UND Genderismus befreite Weisheiten:
Xxx x x xxx x Xxxxx xxx.
Xxxxx xx xxxx Xxx xxx Xxxxx? Xxx!
Im neue X-Persons Comic heißt der Gründx der Schule jetzt auch Profx X. Ist einfach weniger Patriachat so.
hiesse ex nicht „dix gründx“? odx dex gründx? Ich finde, wo doch tastaturinnen so viele sonderzeichinnen bieten, und das schreiben von hand ohnehin abgeschafft werden soll, kann man(n(SCNR)) hier nur dazulernen.
Interessanter und gut geschriebener Beitrag, danke.
Gerade die Anspielung in Richtung ‚Sekte‘ hat mir neue Aspekte aufgezeigt.
Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich weiss für die Zukunft dass ich von Argumentation ohne Ratio traumatisiert sein darf, und darauf bestehen kann, nie wieder auf Zwangsgegender angesprochen zu werden. Bleibe dann reflektierter cis-Mann, ohne mein hetero-sein jemandem aufnormieren zu müssen, oder jemandem sein Selbstverständnis nehmen zu wollen. Da bin ich unkreativ. Hah.
Achtung, schwere Stolperfalle: Was traumatisiert und was nicht entscheidet natürlich immer noch die Genderforschung – oder zur Not auch der Feminist individuell. In jedem Fall aber nicht du.
Im Ernst: Du kommst diesen Leuten weder mit Argumenten bei noch mit deren eigenen Methoden. Das ganze ist schlicht akademisierte Irrationalität.
Was ist denn jetzt eigentlich die Kritik? Schlecht angezogene Leute? Schlechtes Essen? Altbackenes Interieur im Provinznest?
Sprache als Distinkions- (bzw. Inklusions-) Merkmal findet sich ja nun nicht nur bei Sekten, sondern in allen Berufs- und Wissenschaftszweigen. Nehmen wir mal Mathematiker, die sprechen auch in einer Sprache, die für die meisten schwer bis nicht verständlich ist.
Was soll grundsätzlich schlecht daran sein, andere nicht zu beleidigen bzw. ihnen ungewollt nahe zu treten? Klar, man kann den Gefühlszustand einer Person nicht immer ohne weiteres erkennen, aber wenn es heisst „das stört mich“ könnte man zumindest darüber nachdenken, ob die Abstellung der Störung wirklich aufwendig ist oder ob es doch nur um’s Recht haben geht.
Genau letzter Punkt wird vermutlich auch mit der Empfehlung, Diskussionen ggf. abzubrechen, gemeint sein. Diese Strategie ist im Internet schon lange vor dem Web 2.0 als „Don’t feed the trolls“ bekannt gewesen. Sie mag im Einzelfall nicht richtig sein, ist aber effizient. Es bedeutet einfach nur, nicht über jedes hingehaltene Stöckchen zu springen. Ein Physiker, der sich mit dem drölfzigsten freie-Energie-Spinner konfrontiert sieht, wird sich berechtigterweise ebenfalls der Diskussion verweigern. Und so denke ich, kann man berechtigerweise auch der Erläuterung, warum der letzte Herrenwitz doch ganz harmlos war, aus dem Weg gehen.
Es kommt halt wie immer drauf an. Und Argumente wie „das ist umständlich, unverständlich…“ sind eben auch nur eine Variation von „das haben wir schon immer so gemacht“.
„Ein Physiker, der sich mit dem drölfzigsten freie-Energie-Spinner konfrontiert sieht, wird sich berechtigterweise ebenfalls der Diskussion verweigern.“
Physik ist aber keine Ideologie, die Kritik und Diskussion ablehnt. Im Gegenteil: Wenn du mit einer Theorie nicht einverstanden bist präsentiere dein eigenes Modell und wenn sich rausstellt, dass deine Berechnungen tragen, dann verpasst man dir den Nobelpreis und alle loben dich dafür.
Aber dieser Diskussion WILL sich die Genderforschung ja gar nicht erst stellen. Man definiert und der Rest soll schlucken.
@Tom
Typischer Gutmenschenkommentar mit vordergründiger Null-Argumentation.
Diese Gender-Leute sprechen vom Alltag, ihrem täglichen Leben, von der ganzen Gesellschaft. Das sind quasi Sprachkommunisten. Ein Mathematiker spricht Fachchinesisch, – eben – wenn er über sein Fach spricht, in seinem Fach, mit Kollegen. Diese Gender-Leute wollen unsere Sprache möglichst umfassend umkrempeln und zuvor delegitimieren. Ein Mathematiker will das nicht.
Einfacher Unterschied, der nicht viel Denkarbeit erfordert, um ihn zu realisieren.
Solche Null-Argumentationen findet man bei Themen der Politischen Korrektheit leider sehr häufig. Da kommen irgendwelche Leute an und reden im Brustton der Überzeugung und Aufklärung und meinen irgendetwas widerlegt zu haben.
An diesen Momenten kann man sehr schön erkennen, daß eine gewisse Zeitgeistabhängigkeit und Unmündigkeit vorhanden ist.
schlecht ist, dass
-wir diese personen für ihren irrationalen ideologien als steuerzahler aushalten (genderlehrstühle)
-gegen alle möglichen menschen gehetzt wird, in dem sie nach willkürlichen subjektiven kriterien als sexisten bezeichnet werden
-irrationaler unfug als wissenschaft ausgegeben wird, die theorie mit dem konstruierten geschlechtern ist selbstverständlich müll und stammt übrigens von verurteilten pädophilen aus den usa
-die sprache verunstaltet wird, ich würde sicher keine rücksicht darauf nehmen, welches pronomen irgendjemand angebracht findet und ihn danach fragen. die sprache ist wie sie ist und muss so benutzt werden, um verständnisschwierigkeiten zu vermeiden. meine texte werde ich sicher nicht gendern.
„-wir diese personen für ihren irrationalen ideologien als steuerzahler aushalten (genderlehrstühle)“
da gehts aber nicht nur um kohle, sondern auch darum, dass diese leute als rädchen im bildungssystem ihre ideologie an die nächste generation weitergeben…
Schlecht ist, dass nun Grundschüler für diesen Wahnsinn vergewaltigt werden.
Bin froh, dass meine erwachsen sind.
Ansonsten wäre ich in den Knast gegangen, hätten die Krankheitstage nicht ausgereicht, weil meine an solch einem Sexualkundeunterricht nicht teilgenommen hätten.
Meine Tochter will wegen dem System, und dem was kommen wird, keine Kinder in die Welt setzen
gibts dazu ne Quelle? wäre nice!
Genial geschriebener Text! Danke!
Mit einigem Schmunzeln habe ich diesen gelungenen Artikel gelesen. Mir war durchaus nicht bewußt, daß sich Genderaktivisten permanent in der Opferrolle sehen, aber die angesprochene Ich-Schwäche scheint eine plausible Erklärung für ihr Handeln zu sein.
Danke für den Artikel!
[…] Lann Hornscheidt, gepredigt werden, um ja keine sachliche Diskussion aufkommen zu lassen. Auf einem Gender-Workshop in Halle hat eine Journalistin Undercover recherchiert und einen recht guten Einblick in die Gender-Sekte […]
Ist es die Politik der BTler und Betreiber dieser Seite, faschistoide Hetzkommentare zu dulden? Ist es gar ein Zeichen gegen „Meinungsterror“ und „political correctness“?
Stellen sie sich die Frage, warum ihnen hier mehr als ein Dutzend homophobe, sexistische, regressive Dreckfressen zujubeln?
P.S.: Ich gehe brav arbeiten und zahle Steuern, „schmarotze“ also nicht, und bin weder eine „Lesbe“ noch ein „Schwuchtel“.
1. Nein, kommt aber kaum noch was rein. 2. Keine Ahnung. 3. Nunja, hier kommentiert nicht unser Stammpublikum, schon wahr. Das macht die Reportage aber nicht schlechter. Wenn du mal wieder homophobes oder ähnliches Zeug entdeckst, bevor wir es löschen konnten, schreib uns doch einfach kurz eine Mail.
[…] Frauke Zimmermann war bei einem Workshop von Lann Hornscheidt und einer Anna Damm in Halle (Saale). Was ich da von ihr gelesen habe, lässt mich stark an gesundem Menschenverstand zweifeln. Ja, ich lasse jedem Menschen erst einmal […]
Wirklich schön zu lesen. Ich habe mich fantastisch amüsiert. Nur am Ende war es etwas enttäuschend. Ich hatte mich schon auf die Beschreibung des Tumults gefreut, den Dum in der Feedbackrunde ausgelöst hättest. Aber leider hast Du wohl kein ehrliches Feedback gegeben, oder? Schade. Das hätte noch ein grandioses Artikelfinale geben können. 😉
„Auf dem Foto im Aufruf zur Veranstaltung konnte man es nicht wirklich deuten, aber jetzt scheint Lann Hornscheidt doch aus biologischer Sicht eine Frau zu sein“
Na Gottseidank hat die Autorin hier endlich wieder die CIS-Normativität wiederhergestellt. ich war schon ernsthaft besorgt.
„Mein Hirn versucht wie gewöhnlich, dem mir vorgekauten Inhalt mit logischem Denken beizukommen. Ein aussichtsloses Unterfangen.”
Aber dafür eine Glanzleistung in falsch verstehen wollen.
„Zusammenfassend aber nichtssagend wird der »heteronormativen Gesellschaft« erneut ein »sexistischer und rassistischer Normalzustand« attestiert.“
Sauerei, ist doch alles super hier. Gemeine Nestbeschmutzer*innen
Ansonsten: Irgendwie links sein, aber sich darüber lustig machen, wie eine Lokalität aussieht und was es zu essen gibt. Komm schon, schonmal im durchschnittlichen AZ gewesen? Aber ich verstehe dass das schwierig ist. Kleiner Tip: Bei der SPD gibt’s echte Männer, die echte Würstchen grillen.
Naja, dazu noch lustiges Gekicher darüber, wie Personen angesprochen werden sollen (reagiert die Autorin bei Leuten mit Spitznamen ebenfalls so?)
Äähh, und sonst. Beeindruckend viel Platz verschwendet um wirklich nix wiederzugeben. Das aber wenigstens im gepflegten „wir haben nicht studiert um zu lernen, sondern um nix und wieder nix möglichst klug und komplex klingen zu lassen“-duktus. Aber ist was ganz anderes als der kritisierte Duktus der Queerszene, ne?
Soo, jetzt nochmal kurz ernst. Sicher gibt es auch hier einige problematische Ansätze, gerade, dass es hier eben schon eine Richtung zumindest eingeschlagen werden kann, in der sich einfach nur gegen Kritik immunisiert wird, finde ich auch durchaus diskussionswürdig. Da fehlt wirklich eine konstruktive Auseinandersetzung, wie sowohl individuelle Bedürfnisse ernstgenommen, als auch für alle (auch, aber nicht nur CIS-Männer) eine akzeptable Umgebung geschaffen werden kann. Wie das durch albernes in den Dreck ziehen von so einer Veranstaltung erreicht werden soll, ist mir allerdings schleierhaft. Im Endeffekt bestätigt die Autorin nur diverse Annahmen der Queerszene, was gefühlte Diskriminierung angeht.
Was laberst du, Junge?! Man(n), als Satire ist es zum wegschmeißen, ich liege seit Zeile 3 vor Lachen unterm Tisch und mir tut alles weh. Danke für die sehr amüsante Mittagspause. Alle, die das Thema tatsächlich ernst nehmen, kann ich nur bemitleiden.
Warum?
Führe doch mal kurz aus, was daran so mitleiderregend ist. Kläre mich auf. Bin ja durchaus interessiert an einer Diskussion. Meinst du, dass es keine Diskriminierungen gegenüber Transpersonen und allen anderen die nicht in das zweigeschlechtliche Bild passen, gibt? Was ist denn genau die Satire hier, außer dass die Autorin es offenbar belustigend findet, wenn Leute auf eine gewisse weise angesprochen werden wollen.
PS: Antworten wie „wenn du das selber nicht merkst, tust du mir leid“ oder „ist doch offensichtlich“ sind vorhersehbar, ich hoffe da kommt jetzt mehr.
Der Artikel ist recht hilfreich, danke!
Die Idee, dass die Geschlechts-Identität anerzogen sei hat leider auch einige sehr tragische Opfer geschaffen, wie diese erhellende Dokumentation hier aufzeigt: https://youtu.be/hTF_XVspfDM
Der unrealistische und unwissenschaftliche Ansatz, der hier unserer Gesellschaft übergestülpt wird, dass Mann und Frau nur vom Umfeld bestimmt werden und keine biologischen Faktoren das mit- oder vorbestimmen, kann genauso auch die »Therapierbarkeit« von Homosexualität begründen, da sie ja nur vom Umfeld beeinflusst ist, kann man sie sich auch wieder abgewöhnen.
In Ausgabe #4 gibt es ebenfalls einen Artikel, der Sie interessieren könnte. Leider nur als PDF, Sie finden ihn auf Seite 13, Spalte 2.
Gelesen. Na, Monky Boy, Differenzierung scheint da ja keine Tugend zu sein 😉
Prinzipiell ist es korrekt, die formals feudale Struktur Tibets zu kritisieren. Nur haben die Chinesen keine Verbesserung gebracht sondern wesentlich mehr Terror und Leid. Der Exodus von Tibetern aus Tibet fand dementsprechend auch erst mit der Besetzung und Kolonialisierung Tibets durch China statt (die im Übrigen damals argumentierten, Tibet vom »Imperialismus« befreien zu wollen).
Weder Tibeter, noch der Dalai Lama sehen die Institution oder Person des Dalai Lama als »Gottkönig« – eine Projektion westlicher Beobachter. Das politisch-religiöse System Tibets einfach als »Sekte« zu bezeichnen ist schon stark versimplifizierend …
In Bezug auf Burma gäbe aus auch viel zu sagen … prinzipiell ist es ein buddhistisches Land; dummerweise verbindet sich aber der Buddhismus dort (wie in anderen Ländern auch) mit Nationalismus. Eine gefährliche Mischung.
Ich betreibe u.a. eine deutschsprachige Website, dies sich diesen Themen widmet und sich dabei primär auf akademische und veröffentlichte Quellen stützt: http://info-buddhismus.de
Nun ja, Herr Jäckel, mit Sekten kennen Sie sich ja bestens aus…
Ist das ein Nachteil?
Keine Ahnung. Sicher ist nur eines: Militem aut monachum facit desperatio.
Sicher für wen ist dieser christliche Spruch?
[…] des Unterhaltsgesetzes Bescheid. Und, zum Training des Zwerchefells, ein Bericht über ein Seminar bei den Genderxens (oder wie das […]