Wir dokumentieren drei leicht überarbeitete Vorträge, die im Dezember 2018 im linken Hausprojekt VL auf einer Veranstaltung der AG Antifa gehalten wurden. Dem linken Freiheitsverrat angesichts der Zumutungen des Islam geht Florian Pätzold nach. Einen Untoten namens Patriarchat und den materialistischen Feminismus schaut sich Paul-Holger Seiden genauer an. Und Harald J. Finke erläutert, weshalb die Me-too-Debatte den Aufschrei eines spezifischen Sozialcharakters darstellt.
Über die Zumutungen des Islam
und einen Kampfbegriff seiner Apologeten.
Verrat durch die Linke
Als im Herbst 2018 die Gruppe Queer einsteigen in Halle verzweifelt nach den Frauenrechten unter dem Kopftuch suchte und in einem Vortrag dazu jeder Frau, die behauptet, sich unter dem Kopftuch frei zu fühlen, diese Freiheit ganz einfühlsam zusprach, zeigte sich einmal mehr, dass der Feminismus auf den Hund gekommen ist. Schließlich ist es leichter für die selbsternannten Verteidiger von Frauenrechten, die Rechte derer zu stärken, die vermeintlich oder tatsächlich ein Kopftuch tragen als die Rechte jener Frauen, die es ablegen oder sich gar nicht erst umbinden wollen. Was in die Logik dieser linken Feministen nicht passt, wird als westlich und für die islamischen Länder als postkolonialistisch verdammt. Weder die halbgaren Positionen der materialistischen Feministinnen1 noch das kulturrelativierende Geblöke von Queer reinsteigern lassen hoffen, dass am Feminismus aktuell noch irgendwas zu retten ist. So verwundert es kaum, dass die Vorkämpfer für eine bessere Gesellschaft in der islamischen Welt und die damit verbundenen universell geltenden Frauenrechte nicht materialistische oder queere Feministinnen sondern islamkritische Frauen wie Necla Kelek, Ayaan Hirsi Ali oder Seyran Ates sind. Diese Frauen sind durchaus dazu bereit, den Islam scharf zu kritisieren und benötigen deshalb als Verräterinnen der Umma2 Personenschutz. Im Namen der islamischen Rechtsprechung, der Scharia, wurde über alle drei Frauen eine Fatwa verhängt, was einem Todesurteil gleichkommt.
Die Vermeidung von kritischen Positionen gegenüber der selbsternannten Religion des Friedens zieht sich wie ein roter Faden durch das bunte Potpourri im innerlinken Szenemief. Weder die radikale Linke noch ihre weichgespülte Avantgarde mit Taz-Abo und Feine Sahne Fischfilet auf dem Ipod will begreifen, dass alle Schweinereien, die durch AfD, Identitäre Bewegung und irgendwelche Biobauern vom Lande zusammen begangen werden, nicht einmal ansatzweise an die Gräueltaten im Namen des Islam heranreichen können. Und dennoch wird sich über die mehr als fünfzig Ehrenmorde und Mordversuche allein im Jahr 2018 in Deutschland3 durch Moslems an Moslems ausgeschwiegen, und stattdessen werden ein paar dümmliche Ossis in Chemnitz mit Hitlergruß zur Gefahr für die Demokratie und den Rechtsstaat stilisiert. Wen verwundert es also, dass genau diese Linken, die sich antifaschistisch, antirassistisch und feministisch geben, die universell geltenden Rechte für alle Frauen verraten. Um sich eine Vorstellung davon zu machen, was ausgeblendet werden muss, um weiterhin am Appeasement mit einer totalitären Massenbewegung festzuhalten, folgt jetzt ein Blick auf die Rolle der Frau im Islam.
Bestellt den Acker, wann ihr wollt!
Wie im Juden- und Christentum legalisiert der Islam den Koitus und erlegt ihm Regeln auf. So ist der voreheliche Sex ebenso verboten wie Ehebruch und die Reproduktion unbedingt erwünscht. Im Unterschied zu den beiden anderen genannten Religionen setzt der Islam aber auf eine Maximierung der innerehelichen Sexualität, erklärt also die Fortpflanzung als oberstes Ziel und macht dadurch aus dem Ehebett eine landwirtschaftliche Produktionsstätte. So wird aus der Gattin ein Acker, den es zu bestellen gilt. So kann man in Sure 2, Vers 223 nachlesen: »Eure Frauen sind euch ein Saatfeld, also bestellt euer Saatfeld, wann ihr wollt«.
Betrachtet man also die Rolle der Frau unter dem Aspekt des Saatfeldes, wird schnell klar, dass es mit Freiheit und Emanzipation nicht weit her sein kann. Wie auch, wenn Weiblichkeit im Koran verteufelt wird und das Antlitz einer Frau den Mann von seiner Gotteshingabe ablenkt. Aus diesem Grund ist es beispielsweise dem Moslem strikt untersagt, zu einer fremden Frau zu gehen, da durch ihr Blut Satan fließt und es dem Mann gar nicht anders ergehen könne, als sich diese Frau zu nehmen. Die logische Folge der Dämonisierung von Frauen ist eine klassische Täter-Opfer-Umkehr. Die Frau wird für Ehebruch durch den Mann ebenso verantwortlich gemacht wie für vorehelichen Sex und Vergewaltigung. Diese Schuldzuweisungen nehmen kuriose Formen an. So machte der muslimische Kleriker Kasem Sedighi das unzüchtige Verhalten von Frauen für Erdbeben im Iran verantwortlich: »Viele Frauen, die sich nicht angemessen kleiden, verführen junge Männer zur Unkeuschheit und verbreiten Unzucht in der Gesellschaft, was letztendlich zu Erdbeben führt«4. Ebenfalls kurios und gleichermaßen barbarisch war die Vergewaltigung eines 16-jährigen Mädchens 2016 ebenfalls im Iran. Ihr Peiniger konnte damals die Strafe wegen außerehelichem Sex [Anmerkung des Verfassers: nicht Vergewaltigung!] umgehen, da die Mutter des Opfers ihm das Angebot unterbreitete, ihre Tochter nachträglich zu heiraten.5 Man könnte annehmen, mit einer Heirat und dem vermeintlichen Schutz, nicht mehr als Hure verdächtigt zu werden, würde es Frauen im Islam besser ergehen. Diesen Irrglauben kann man mit einem Blick auf die Institution Ehe schnell entkräften.
Vergewaltigung – ein Privileg der Ehe
Denn die Ehe ist keineswegs ein Schutzraum für die moslemischen Frauen. So muss man wissen, dass die sexuelle Verweigerung ein Angriff auf die Ordnung der Umma darstellt und nach islamischem Recht mit Ehebruch gleichgestellt wird. So kann sich der Mann die Frau nehmen, wann er will, und dies bleibt rechtlich konsequenzlos für ihn. Für die Frau bleibt die Weigerung, Sex zu haben, nicht ohne Folgen. So heißt es beispielsweise im Artikel 67 des ägyptischen Code du statut personnel, dem 2008 in Kraft getretenen Gesetz zum Personenstatus: »Eine Frau verliert ihr Recht auf Unterhalt, wenn sie sich ihrem Mann verweigert.« Dabei bricht die Frau nicht nur das Recht ihres Mannes. Mit ihrer Weigerung bringt sie das Verhältnis zwischen Unterhalt und Sexualdienst, welches mit der Prostitution identisch ist, aus dem Gleichgewicht und sabotiert damit die staatstragende Funktion des Koitus und damit die natürlichen Gesetze der Umma. Sprich: Nicht jederzeit bereit zu sein, gleicht einem Angriff auf den Islam! Das betrifft im Übrigen auch die Verweigerung des Beischlafs aus medizinischen Gründen oder die Unfruchtbarkeit einer Frau, was zu einer Scheidung und dem Verlust des Unterhalts, der Wohnung und ihrer Kinder führt. Ein Moslem kann sich seiner Frau jederzeit unbürokratisch und ohne Nennung von Gründen entledigen und sie durch eine andere ersetzen. Die Frau hingegen darf sich nicht durch Scheidung den Zumutungen ihres Gatten entziehen, da mit der Abgabe des traditionellen Brautpreises sie gekauftes Gut ist. Lossagen kann sie sich nur dann, wenn sie sich freikauft. Zwar räumen die meisten islamischen Staaten der Frau mittlerweile das Recht einer Trennung ein. Dies würde aber nur dann funktionieren, wenn sie dem Mann folgendes Fehlverhalten nachweisen kann: längere grundlose Abwesenheit (vier Monate), Inhaftierung, mangelnde ökonomische Versorgung oder ihre Misshandlung. Wo der Unterschied zwischen Misshandlung und Züchtigung, die als legitim gilt, liegt, ist mitunter nie ganz klar. Und da die Rechtsprechung in solchen Ländern ja bekanntermaßen überwiegend Männersache ist, wird häufig im Sinne des Mannes entschieden, was die Entscheidung einer Frau, sich scheiden zu lassen, oftmals hemmt. Nun darf man nicht verschweigen, dass es große Unterschiede in den verschiedenen islamisch geprägten Ländern gibt. Insbesondere in den Ländern, in denen die Scharia nicht als allein geltendes Rechtswesen akzeptiert und mit einem mehr oder weniger funktionierenden Rechtswesen dagegengehalten wird. Das hat zur Folge, dass beispielsweise in Marokko die Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Verfassung festgeschrieben ist. Dies steht im Widerspruch zur Scharia und somit auch im Widerspruch zum Islam. Die religiösen Kleriker erkennen die Verfassung nicht an, und somit hat auch dieses Land ein fundamentales Gewaltproblem in Bezug auf Frauen. Scheidungen, die von der Frau ausgehen, sind somit eher die Seltenheit. So kann es nämlich auch nach hinten losgehen, wenn die Frau ihrem Gatten keinen ausreichenden Grund nachweisen kann. Eine daraus resultierende Verstoßung ohne Unterhalt wäre der existenzielle und gesellschaftliche Ruin. Somit ist der Schritt, sich scheiden zu lassen, immer mit einem hohen Risiko für Frauen verbunden, und oftmals bleiben sie ihren Männern ausgeliefert. Um ins Paradies zu kommen, müssen sie sprichwörtlich die Hölle auf Erden durchleben. Verantwortlich dafür ist die Scharia, die den Anhängern dieser Religion ein klar geregeltes Lebenskonzept vorgibt und den Mann über die Frau stellt. Obwohl die Beherrschung der Frau durch den Mann in Bezug auf den Islam doch mehr als offensichtlich ist und als patriarchale Herrschaftsform beschrieben werden könnte, ist eine Verwendung dieser Begrifflichkeit nicht nur unzureichend, sondern auch falsch.
Das kastrierte Patriarchat und der kleine Prinz
Der Mann ist nicht einmal mehr ansatzweise der herrschende Vater der Familie, dessen Stellung als Oberhaupt ökonomisch gerechtfertigt war. Der Mann von heute leitet nur selten das expandierende Familienunternehmen und kommt vielmehr einem frühpubertierenden Jungen gleich, der seine Auto- oder Fußballmagazine als Ausdruck seiner Männlichkeit ins Feld führt. Betrachtet man die Sozialisierung des Mannes im Islam, so wird auch da deutlich, dass hier ein selbst ernannter Familiensouverän selten den Ansprüchen gerecht wird, die an ihn gestellt werden. Das islamische Gesetz koppelt die Stellung des Mannes an seine ökonomische Potenz. Diese schwindet aber zunehmend angesichts der Erfordernisse des globalen Weltmarktes und macht aus Vätern und Söhnen arbeitslose Taugenichtse. Den Söhnen fehlt das für die Ehe und damit die legale Triebabfuhr nötige Kapital. Sie lungern angestachelt und unbefriedigt auf den Straßen Kairos, Gazas oder Neuköllns herum, während die Väter ihre Versorgungsfähigkeit und somit ihr von der Scharia garantiertes Recht auf sexuellen Gehorsam einbüßen. Nicht selten sind die Resultate auf diese erlebte Ohnmacht Angst, Depression und Frustration. Dieser labile Zustand der männlichen Protagonisten schlägt regelmäßig in Gewalt um. Sie richtet sich gegen alles vermeintlich Schwächere und vor allem gegen das, was sie in ihrer erzwungenen Vormachtstellung bedroht. Jenes Phänomen ist mitunter – tendenziell ähnlich – auch bei Männern mit nicht-islamischem Background zu beobachten und unterscheidet sich nur in der Quantität. So wurde in einer Umfrage der türkischen Universität Kirikkale und der Organisation »Glückliche Kinder« unter 3.500 türkischen Männern nachgewiesen, dass in der Türkei Gewalt gegen Frauen durchaus selbstverständlich ist.6 Laut der Befragung befürworten 62 Prozent der türkischen Männer Gewalt gegen ihre Ehefrauen. Ähnliche Studien wurden auch in Ägypten, Tunesien und Marokko durchgeführt und kamen zu einem ähnlichen Ergebnis.7 Ägypten soll, laut einer Umfrage der Thomson Reuters Foundation, in Sachen Gewalt und sexuelle Übergriffe gegen Frauen eines der gefährlichsten Länder der Welt sein.
Man muss sich also die Frage stellen, warum insbesondere Männer aus islamisch geprägten Ländern eine so hohe Affinität zur Gewalt zeigen. Zum einen liegen die Gründe in der fehlenden Hemmschwelle, die sonst durch staatliche Repressionen verursacht wird. Zum anderen finden sich Ursachen im Erziehungsstil muslimischer Mütter. Durch das Heranziehen kleiner Prinzen, die mit dem Glauben aufwachsen, der Größte und Stärkste zu sein, wird die Konfrontation mit dem Realitätsprinzip und der dadurch resultierenden Kränkung zur Gefahr für Alles, was den islamischen Mann umgibt. Auch wenn sich in Ländern, in denen der Islam staatstragend ist, noch so sehr gegen die Moderne gewehrt wird, so durchdringt sie als Resultat des Kapitalverhältnisses jede Gesellschaftsform und hinterlässt weniger Patriarchen als viel mehr narzisstische Persönlichkeiten. Diese erfahren durch ihre eigene Ohnmacht regelmäßig Kränkungen. Je gekränkter die Männer, umso verbissener halten sie an ihrer Stellung fest und kompensieren mit Gewalt und Tugendterror gegen Frauen und eben auch gegen Töchter. Diese Kanalisierung narzisstischer Kränkungen hört nicht bei der eigenen Familie oder dem Kulturkreis auf. Sie richtet sich ebenso gegen sogenannte westliche Huren, die sich haram kleiden, sowie allgemein gegen den Westen mit all seinen zivilisatorischen Standards. An solchen pathologischen Reaktionen hat die Mutter einen großen Anteil. Die Unfähigkeit vieler moslemischer Männer, in die Erwachsenenwelt einzutreten, ist der nie gelösten Abhängigkeit von der Mutter geschuldet. Sie ist diejenige, die ihren Söhnen Allmachtsfantasien vermittelt und ein Leben ohne Verantwortung verspricht. Das Gesetz der Mutter ist geprägt von Abhängigkeit und verbotener Lust. Erst wenn sich das Kind im ödipalen Dreieck (Mutter-Vater-Kind) selbst ausgeschlossen fühlt und dadurch ein Bewusstsein von Getrenntheit bekommt, erfüllt es die Voraussetzung für Individuation. Diese Getrenntheit erfahren viele muslimische Jungen im Gegensatz zu ihren Schwestern nicht. Durch die vermeintlich untrennbare Bindung an die Mutter entsteht eine narzisstisch-inzestuöse Struktur. Die Mutter fungiert hier sowohl als Lustobjekt als auch als Lusttöter. So gab es beispielsweise in Marokko den Vorschlag, dass eine Frau sich mit einem Mann erst dann das Büro teilen darf, wenn sie dem Mann die Brust gegeben hat und somit nicht mehr Lustobjekt sein kann, sondern sich eine Art Mutter-Kind-Beziehung entwickelt.8 So absurd sich dies anhören mag, so demütigend ist es aus Sicht der Frau. Ihr bleibt nur die Unterwerfung als Frau oder die als unterwerfende Mutter. Jede Frau, die nicht dem Idealbild der Mutter entspricht, wird als bedrohlich wahrgenommen. Jede Bedrohung des Selbst löst bei narzisstischen Persönlichkeiten Gewalt aus. Unter dem Vorhang der Ehre wird diese Selbstüberhöhung dann kanalisiert. Die immens hohe Anzahl an Ehrenmorden durch junge Moslems in Deutschland muss unter Berücksichtigung dieser Abhängigkeit untersucht werden. So entlarvt Tjark Kunstreich in seinem Artikel Muttis Gesetz in der Zeitschrift Bahamas anhand des Mordes eines 18-jährigen Afghanen an seiner 14-jährigen Schwester 2017 die Mutter als eigentliche Auftraggeberin des Ehrenmordes. Das gelingt ihr in der Rolle als Gewährende und als unter der Versündigung ihrer Tochter leidende Person. Ermordet wurde das junge Mädchen vom jüngsten Sohn der Familie, um nach eigener Aussage die Familienehre wiederherzustellen und seine Mutter zu rächen. Die Mutter musste also den Befehl zur Tötung nicht einmal aussprechen. Es reichte völlig, die ewig Leidende zu spielen, um ihren phallischen Ersatzobjekten (also ihren Söhnen) verständlich zu machen, was zu tun ist.
Die gängigen gesellschaftlichen Vorstellungen begreifen Frauen im Islam nur als passiv duldende Wesen oder Opfer. Deshalb wurde sich in den Ermittlungen zum Ehrenmord auch ausschließlich auf die männlichen Protagonisten konzentriert. Die Annahme, es könnten nur islamische Männer zu solchen Taten fähig sein, ignoriert die Macht, die durch die Mutter innerfamiliär ausgelebt wird und auch in die den Männern vorbehaltene Außenwelt dringt. Der Vater, der laut Kunstreich nur noch ein kastrierter Patriarch sein kann, fungierte bei diesem Mord nur als um sich schlagender Terrier, der seine Tochter regelmäßig zu züchtigen versuchte. Die Aussage des Opfers bei der Polizei vor ihrer Ermordung – bevor es seinen Verletzungen erlag –, beschrieb diese Misshandlungen durch den Vater im Beisein der anfeuernden Mutter. Wer wider des Wissens um die Einflussnahme der Mutter auf die Taten ihrer Männer und Söhne immer noch vom Patriarchat als Ursprung des Bösen spricht, verkennt absichtlich einen Zusammenhang, der sich nicht auf die einfache Formel »Frau gut – Mann böse« herunterbrechen lässt. Ebenso wird die Tatsache verkannt, dass auch ein kastriertes Patriarchat keins mehr sein kann.
Kuschelgruppe Antifa
Die Verfallserscheinung des Patriarchats und die Wiederbelebung dieses Popanzes sowie die Tatsache, dass auch Mütter zu allerlei Unheil fähig sind, macht den Begriff für die Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse komplett unbrauchbar. Wer es ernst meint mit der Befreiung der Frau, der scheut sich nicht vor Kritik an menschenfeindlichen Ideologien und protestiert gegen die Toleranz und Akzeptanz, die ihnen die Gesellschaft entgegenbringt und die sich von den Universitäten in die Politik bis hin zu richterlichen Urteilen ihre Bahnen bricht. So geschehen als eine Frankfurter Richterin im Jahre 2006 einer Marokkanerin, die über mehrere Jahre von ihrem Mann misshandelt wurde, die schnelle Scheidung verwehrte und dies mit dem Züchtigungsrecht des Mannes im Islam begründete. Sie verwies in einem Schreiben auf den Koran, wo die Ehre des Mannes an die Keuschheit der Frau gebunden sei. Daraus würde sich ergeben, dass es für einen islamisch erzogenen Mann schon eine Ehrverletzung sein könne, wenn die Frau nach westlichen Kulturregeln lebt.9 Auch wenn dieses Urteil damals skandalisiert wurde, so zeigt es, welcher Irrsinn durch fehlgeleitete und kultursensible Toleranz Einzug in die Gesellschaft erhält. Solche Tendenzen dürfen nicht unwidersprochen hingenommen werden. Und dennoch scheint die lokale Antifa aktuell die größte Bedrohung für Frauenrechte nicht im Islam zu erkennen, sondern im Frauenbild einer völkischen Politsekte aus Halle. Jedenfalls fanden sich hunderte Antifaschisten im April 2018 zusammen, um gegen einen Ableger der Identitären Bewegung unter dem Motto »Konsequent. Feministisch. Antifaschistisch.« zu demonstrieren. Der Islam scheint beim verantwortlichen Bündnis Kick Them Out keine große Rolle zu spielen. Gibt man auf ihrem Blog das Schlagwort Islam ein, findet man nur zwei Einträge.10 Alle beide stammen aus einem islamkritischen Redebeitrag der Gruppe Gegen deutsche Normalität, die während und nach der Demo von vielen Teilnehmern kritisiert und runtergemacht wurden. Denn das antifaschistische Bündnis und seine vielen hundert Unterstützer wissen, dass das Patriarchat in der Adam-Kuckhoff-Straße wohnt und konsequent feministisch bekämpft werden muss. Wer diesen Antifaschismus eher inkonsequent und lächerlich findet und nicht zur breiten Volksfront unteilbarer Idioten zählen möchte, der ist herzlich eingeladen am 21. Dezember 2018 gegen eine Salafisten-Moschee in Leipzig zu demonstrieren und den Mackern in diesem hässlichen Haus den Kampf anzusagen. Wessen Rechtspopulismusradar jetzt ausschlägt, dem wünsche ich weiterhin viel Spaß beim linken Gruppenkuscheln mit den alten Poppunkern von den Toten Hosen, der Helene-Fischer-Cover-Band Feine Sahne Fischfilet und vielen engagierten Politikern mit denen die Antifa momentan auf Kurs ist. Denn das Betreiben stupider Selbstvergewisserung und das Bedürfnis mit Campino, Monschi und Frank-Walter zu klüngeln ist letztendlich Ausdruck eines Antifaschismus, der nichts kostet und bereits zur Triebfeder für den Verrat an der Freiheit geworden ist.
Florian Pätzold
Verwendete und weiterführende Literatur:
Thomas Maul: Sex, Djihad und Despotie. Zur Kritik des Phallozentrismus, Freiburg 2010.
Evelyn Heinemann: Männlichkeit, Migration und Gewalt. Psychoanalytische Gespräche in einer Justizvollzugsanstalt, Stuttgart 2008.
Jan Gerber: Vive la différence! Die Abschaffung der Geschlechter, in: Bahamas Nr. 61.
Tjark Kunstreich: Muttis Gesetz. Die Angleichung des Westens an die islamische Kultur, in: Bahamas Nr. 77.
Anmerkungen:
1 Vgl. hierzu den Artikel Die feministische Wiederbelebung des Patriarchats in dieser Ausgabe.
2 Die religiös fundamentierte Gemeinschaft aller Moslems.
3 Vgl. hierzu: http://ehrenmord.de/doku/2018/doku_2018.php.
4 Vgl. hierzu: http://www.spiegel.de/panorama/iran-geistlicher-macht-freizuegige-frauen-fuer-erdbeben-verantwortlich-a-689956.html.
5 Vgl. hierzu: https://www.welt.de/vermischtes/article160189465/Maedchen-vergewaltigt-Mutter-macht-dem-Taeter-ein-Angebot.html.
6 Vgl. hierzu: https://www.welt.de/vermischtes/article115427763/Mehrheit-der-Tuerken-ist-fuer-Gewalt-gegen-Frauen.html.
7 Vgl. hierzu: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/sexuelle-belaestigung-in-aegypten-fast-jede-frau-betroffen-a-1183910.html.
8 Vgl. hierzu: https://www.huffingtonpost.de/entry/muslimische-schriftstellerin-erklart-sex-angste-von-islamisten_de_5bbdff63e4b028e1fe43ca45.
9 Vgl. hierzu: https://www.welt.de/politik/article772111/Richterin-verweist-auf-Zuechtigungsrecht-im-Koran.html.
10 Zu überprüfen unter: https://kickthemout.noblogs.org/.
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