Die Schweinegrippe hat auch ihr Gutes: So ist diesseits der Elbe nach wie vor die Unsitte gebräuchlich, Freunden, Bekannten und Wildfremden bei einer Begegnung die schweißnassen und klebrigen Vorderextremitäten entgegenzustrecken. Dieses Ritual, mit dem im Mittelalter signalisiert werden sollte, dass man kein Messer in der Hand hat – ergo: in friedlicher Absicht unterwegs ist –, hat im Osten der Republik zwar noch eine gewisse Berechtigung: Im Unterschied zu zivilisierteren Gegenden ist es hier keineswegs selbstverständlich, in Frieden zu kommen und vor allem: unbewaffnet zu einer Party, in den Supermarkt oder zum Arbeitsvermittler zu gehen. Und trotzdem: Das Ganze ist oft einfach nur eklig. Aufgrund der Ausbreitung der Schweinegrippe hat Amtsarzt Eberhard Wilhelms den Mitarbeitern des hallischen Rathauses nun eine Maßnahme empfohlen, die hoffentlich bald auch über die Amtsstuben hinaus Schule machen wird: Sie sollen niemandem mehr die Hand schütteln. Oberbürgermeisterin Szabados, die für ihr penetrantes Shake-hands bekannt ist, hat versprochen, zugunsten derjenigen, die sich schon in den letzten Jahren durch ihren aufdringlich nach vorn gereckten Arm belästigt fühlten, mit gutem Beispiel voranzugehen. Ein Sieg der Hygiene über die Barbarei! (aha)
U can’t touch this
16. September 2009 von bonjour tristesse
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