Knut Germar
Seit vier Jahren locken die in Halle stattfindenden „Internationalen Highlandgames“ einige Dutzend grobschlächtige, Baumstämme und Felsbrocken schmeißende Rockträger auf die hallische Pferderennbahn. Die Zahl der Bewunderer der Anfang Juli stattgefundenen archaischen Sportwettkämpfe ging auch in diesem Jahr wieder in die Zehntausend. Veranstalter der Spiele ist der „Clan der Ebronen e.V.“, der seit einiger Zeit zu den festen Größen in der überschaubaren Szene der saalestädtischen Kulturschaffenden zählt. Knut Germar über den Verein und dessen Kampf für ein neues Keltentum.
Ahnungslose Passanten staunten nicht schlecht, als sie Anfang Mai auf dem Marktplatz in Halle einen über zehn Meter hohen Maibaum vorfanden, der mit allerlei unheimlichen, aus Stroh geflochtenen Figuren und ähnlichem Tand behangen war. Verantwortlich für die unappetitliche Blut-und-Boden-Brauchtümelei war nicht etwa die Hexe von Blair, sondern ein gemeinnütziger Verein, der seit einiger Zeit von sich Reden macht. Der „Clan der Ebronen e.V.“, der aus der Betriebssportgruppe eines Umzugsunternehmens hervorging, bewarb mit dem Maibaum nicht nur die nach schottischem Vorbild ausgerichteten so genannten „Highland Games“, sondern auch seinen neusten Coup: Die Veranstaltung eines Konzerts mit der Mittelalterfolkloreband „Corvus Corax“ und dem „Babelsberger Filmorchester“. Ende Mai gaben die Band und das Orchester auf der hallischen Peißnitzinsel den zweiten Teil ihrer Neuvertonung der mittelalterlichen Textsammlung „Carmina Burana“ zum Besten.1
Sieht man von zahlreichen ästhetischen Bedenken einmal ab, könnte man an dieser Stelle fragen, was es denn gegen eine Freizeitgestaltung einzuwenden gibt, die die vom Möbelschleppen arg belasteten Gelenke zwar nicht gerade schont, ansonsten aber eher unschädlich ist. Bei einem genaueren Blick auf die Selbstdarstellung und Zielsetzung des Vereins wird jedoch wird klar, dass es ihm nicht um den spleenigen Spaß an archaischen sportlichen Wettkämpfen und plärriger Blasmusik mit orchestraler Aufpeppung geht, sondern dass die Knochen und Schalmeien für einen höheren Zweck krachen bzw. krächzen sollen. Der „Ebronenclan“ entpuppt sich bei genauerem Hinsehen nicht als harmloser Sport- und Kulturverein mit einer Schwäche für wenig feinsinnige Disziplinen und Klänge. Vielmehr handelt es sich bei seinen Mitgliedern um eine neoheidnische Clique von Brauchtumskämpfern, die ihre Waffen für den Kampf um ein neues Keltentum schärfen.
Von Misteln und Zaubertränken
Bewundernd schauen die Vereinsmitglieder auf ihrer Homepage auf die Eisenzeit zurück, eine Zeit, in der der europäische Kontinent noch zu großen Teilen von undurchdringlichen Wäldern bedeckt war, in deren Dickicht barbarische Halbwilde ihre Notdurft verrichteten, wenn sie nicht gerade gegenseitig aufeinander einschlugen oder damit beschäftigt waren, die von den römischen Legionären mitgebrachte Zivilisation vom dunklen Forst fernzuhalten. Besondere Verehrung bringen die Brauchtumskämpfer dabei zwei Gestalten entgegen, mit denen Julius Caesar in den Gallischen Kriegen allerhand Scherereien hatte. Nachträglich wollen sie dem Avernerhäuptling Vercingetorix – dessen historisches Verdienst in den Augen des Vereins darin bestand, „sämtliche keltischen Stämme für die Freiheit und Ehre ihres Landes unter seinem Oberbefehl zu vereinen“ – und dem Eburonenführer Ambiorix – „der seinen kleinen Belgerstamm siegreich gegen zwei Legionen Caesars führte und diese vernichtete“ – ein Denkmal setzen.2 Beide historischen Figuren bildeten die Vorlage für Albert Uderzos und René Goscinnys Asterixreihe, deren Inhalt dann auch genau dem infantilen Weltbild und dem Geschichtsverständnis des „Ebronenclans“ entspricht. Unter der Rubrik „Religiöses Leben und Verständnis der Kelten und Germanen“ erfährt der Besucher der Homepage dann auch kaum etwas über Menschenopfer und andere finstere Rituale, die das „religiöse Leben“ der tribalen Waldbewohner bestimmten, sondern es ist überwiegend von Druiden die Rede, die auf Bäume kletterten, dort „Misteln“ mit „goldenen Sicheln“ schnitten und in großen Kesseln alkoholische „Zaubertränke“ brauten. Nicht nur deshalb liegt es nahe, dass die Gründung des Vereins wohl am ehesten auf die exzessive Lektüre von Asterixgeschichten zurückzuführen ist. Die Mitglieder präsentieren sich auf ihrer Seite stolz mit an Infantilität wohl kaum zu überbietenden und scheinbar direkt dem gallischen Dorf entsprungenen Phantasienamen wie „Verg Eberix“, „Tanzus Elegantus“ oder „Mozart Obelux“.
Besonders der Eburonenhäuptling Ambiorix hat es dem Trachtenverein angetan. Selbst nach über 2.000 Jahren nehmen sie es Caesar noch übel, aus den Gallischen Kriegen siegreich hervorgegangen zu sein. Sie grübeln im Nachhinein, was denn besser hätte laufen müssen, um diese schändliche Schlappe zu vermeiden: „Es ist nur der untergeordneten Rolle des Stammes der Eburonen und der geringen Akzeptanz des Ambiorix unter den keltischen Großstämmen zu verdanken, dass Caesar seine gallischen Kriege so günstig für sich abschließen konnte.“ Tja, hätte man damals nur auf ihn gehört… Aber was nicht war, kann ja vielleicht doch noch werden. Und so halluzinieren sich die Mitglieder des „Ebronenclans“ als die direkten Erben und legitimen Nachfolger des Ambiorix, um den Kelten nachträglich doch noch zu ihrem vermeintlichen Recht zu verhelfen: „Wir, als die rechtsrheinischen Nachfahren, wissen um die streitbare Tradition unserer Altvorderen und ihnen zum Gedenken führen wir den Namen Ebronen (sprachliche Abänderung des ursprünglichen Namens) mit Stolz weiter.“
Back to the roots…
Und da bei Leuten, die mit Worten wie „Stolz“ und „Tradition“ um sich werfen, immer auch das Bedürfnis mitschwingt, andere an ihrem Wesen genesen zu lassen, stellt sich der Verein nicht nur die Aufgabe, die Stadt Halle, den Saalkreis und „ganz Alemannien“ (!) bei Sportveranstaltungen mit „historischen Disziplinen aus keltisch-germanischer Zeit“ zu vertreten. Seine Hauptaufgabe sieht er vielmehr in der „Wiederbelebung verlorenen Kulturgutes“. Es sei nötig, sich auf „die Sitten und Gebräuche unserer kelt-germanischen Altvorderen“ zu besinnen, um die „von immer schneller wechselnden Mode- und Kulturzwängen verkümmernden, historischen Wurzeln“ der Deutschen „als kulturgeschichtliche Alternative zum Einheitsmix“ wieder fest in die heimatlichen Scholle schlagen zu können.
Die Homepage des Vereins stellt vor diesem Hintergrund den Versuch dar, Sinnsucher, die es offenbar nötig haben, 2.800 Jahre tief in den deutschen Wald zu pilgern, über jene „Wurzeln“ aufzuklären. Man weiß eigentlich nicht sehr viel über die Eisenzeit. Noch weniger ist über die vom „Ebronenclan“ verehrten Horden bekannt, was nicht zuletzt daran liegt, dass ihre Priestercliquen ein gespaltenes Verhältnis zum geschriebenen Wort pflegten, also keine schriftlichen Überlieferungen hinterließen. Und das sicher aus anderen Gründen, als um durch die mündliche Weitergabe und das auswendig Lernen von Wissen „ihren Geist zu schulen“, wie der „Ebronenclan“ glauben machen möchte. Doch um historisch verbriefte Fakten geht es dem Verein auch gar nicht. Es genügt schon ein oberflächlicher Blick, um festzustellen, dass die eisenzeitlichen Waldbewohner den Brauchtumskämpfern lediglich dazu dienen, ihre eigenen Wünsche und Sehnsüchte zu artikulieren. Gallier, Germanen und Kelten sind für die Mitglieder des Traditionsvereins lediglich die Form, die sie benötigen, um ihre nur mühevoll gedeckelten Triebe vorerst noch in gesellschaftlich akzeptierten Bahnen ausleben zu können.
Keltisches Erbe und Zivilisation
Dass diese Art von Sublimierung eine zutiefst brüchige und prekäre ist, wird an zwei Sachverhalten deutlich. Zum einen fällt es schwer, den vom Verein in einem der Texte auf der Homepage eher beiläufig ausgesprochenen Wunsch einer „konsequenten Ächtung der Todesstrafe“ allzu ernst zu nehmen, wenn im gleichen Atemzug „von Schwertern mit unnachahmlicher Perfektion“ und „kampftauglichem Stahl“ geschwärmt wird und die Kelten als „zähe Kämpfer“ – die „ohne Rücksicht auf Verluste und ihr Leben“ auch „nach anstrengendem Ritt […] noch lange und mit Härte kämpfen konnten“ – verehrt werden. Und zum anderen geben sich die hallischen Keltenfans noch nicht einmal Mühe, zu verbergen, wogegen sich die Begeisterung für die „leidenschaftlich kämpfenden Stämme“ letztlich vor allem richtet. Ihrer Keltenverehrung liegt ein Hass auf die Moderne zugrunde, mit dem das zivilisatorische Potential, welches traditionelle Bindungen an Scholle und Blutsbande aufzulösen vermag, abgewehrt wird. Die Ideologie vom einfachen Leben nimmt dabei ihre Anleihen in einer mystisch verklärten und angeblich glücklichen Vergangenheit, in der die Menschen vermeintlich im Einklang mit der Natur ihren zugewiesenen Platz in der dem Boden verhafteten Sippe qua Geburt zugewiesen bekamen. Die Verherrlichung der vorzivilisatorischen Clans spricht dementsprechend auch aus jeder Aktivität der „Ebronen“ und schlägt sich im Vereinsleben und in dessen Satzung nieder. Der Verein bezeichnet seine Mitgliederversammlung als „Thingversammlung“, in seiner Satzung wird von der „Ehre“ gefaselt, das „Clansymbol“ zu tragen. Und ehemalige Mitglieder, die in den Augen des „Clanchiefs“ ein zu geringes Engagement zeigten, angeblich „unehrenhaftes, unwahrhaftiges und […] feiges Verhalten“ an den Tag legten und eine Verbindung zum Ministerium für Staatssicherheit hatten, werden auf der Homepage namentlich an den Pranger gestellt.
Das Leben zur Zeit der Kelten wird von ihren Nacheiferern – vergleichbar mit dem immer fröhlichen und im Grunde friedlichen Dorfleben in den Asterix-Comics – als harmonisches, einträchtiges und vor allem als verloren gegangenes goldenes Zeitalter verklärt, in dem die Welt noch in Ordnung war, ein Gelage das andere jagte und sich der Einzelne noch vor dem durch „wechselnde Mode- und Kulturzwänge“ verursachten „Einheitsmix“ sicher wähnen konnte. Es ist die Zivilisation, die in diesem Weltbild als Hauptfeind benannt wird, zersetzt sie doch durch Gleichmacherei und Künstlichkeit den Boden, in welchen die Deutschen erneut ihre Wurzeln schlagen sollen. Und so werden Eigenschaften wie „geistige Unabhängigkeit“, „Ungezähmtheit“, „Kampfeswillen und […] feuriges Auftreten“ als wesenhaft keltische halluziniert und gegen die Zivilisation in Anschlag gebracht. Die eben genannten Merkmale, so der „Ebronenclan“, waren etwas, das „dem zivilisierten Gemeinwesen des Mittelmeerraumes schon abhanden gekommen war“, weswegen „die antike Welt […] die Kelten […] als Untermenschen“ betrachtete und bekämpfte, aber eben auch „bewunderte“. Und obwohl die Kelten von Caesars Legionen in den Gallischen Kriegen militärisch geschlagen wurden, seien sie in Wahrheit doch den blasierten Römern haushoch überlegen gewesen. Denn nur bei ihnen gab’s noch echte Kerle, die aus Überzeugung für die gerechte Sache kämpften und keine Rädchen im System, die nicht nur fürs Kämpfen bezahlt werden, sondern sich auch noch von ihren Vorgesetzten sagen lassen, wie sie zu kämpfen haben: „Gegenüber der taktisch gedrillten Berufsarmee der Römer stand bei den Kelten der Mut des Einzelnen höher als Strategie und Taktik der Gemeinschaft.“
Asterix und die Juden
Das vom „Ebronenclan“ erträumte und erst wieder herzustellende authentische Keltentum sehen dessen Fürsprecher – analog zum gallischen Dorf – einer permanenten Bedrohung ausgesetzt. Unfrieden wird in den Asterix-Heften stets von außen ins gallische Dorf gebracht, sei es durch Gallier, die von römischen Sitten affiziert wurden, oder durch die römischen Legionäre selbst, deren Ziel es ist, das Dorf plattzumachen. Asterix’ Clan befindet sich im permanenten Abwehrkampf gegen alles Römische. Was die Gallier immer wieder vor der drohenden Assimilation ins Römische Reich rettet, ist ihre traditionelle Lebensweise und die damit verbundene druidische Magie. Während man in den reaktionären Heftchen zumindest einen Hauch von Ironie antreffen kann – die Römer bezeichnen das Dorf als „Dorf der Verrückten“ und Asterix’ Truppe unternimmt dann auch alles, um dieses Etikett zu verdienen –, nehmen die Brauchtumskämpfer ihren Inhalt für bare Münze und machen ihn zu ihrem Grundsatzprogramm.
Dass ihnen dabei immer wieder die Realität in die Quere kommt, scheinen die Mitglieder des Vereins selbst zu bemerken. Wenn es ihnen nicht gelingt, Grausamkeit und Barbarei von den historischen Kelten abzuspalten, wenn also die wenigen historisch verbrieften Fakten etwas anderes über die Kelten sagen, als der „Ebronenclan“ hören möchte, wird relativiert, bis dass der Kilt flattert. Wenn der von ihnen zitierte griechische Geschichtsschreiber Diodorus Siculus beispielsweise die ebronischen Liebesobjekte als versoffene Bande von Wilden beschreibt, die die abgeschlagenen Köpfe ihrer Feinde um die Hälse ihrer Pferde hängten, sie in konservierter Form als Jagdtrophäen in ihren Häusern aufbewahrten und nach Herzenslust um sie feilschten, dann, so der „Ebronenclan“, handelte es sich bei diesen blutrünstigen Akten keineswegs um viehische Barbarei, sondern um ehrenhaftes Handeln: „In den Augen der Völker des Mittelmeerraumes war das Abschlagen der Köpfe eine Verhöhnung der Gefallenen, jedoch verstanden die Kelten den Kopf als Sitz der Seele und es als Hochachtung, vor dem ehemaligen Feind diesen zu bewahren.“ Zwar räumt der Verein ein, dass die Kelten gelegentlich etwas über die Stränge schlugen und sehr „oft grausam“ und „im Blutrausch waren“, doch sei dies halb so wild gewesen, denn „im Gegensatz zu den Römern“ hätten sie „niemals aus kalter Berechnung getötet“.
Da die Römer zum verhassten Gegner nicht mehr taugen, und die vom „Ebronenclan“ vertretene Ideologie aus einer inneren Logik heraus eine Feindbestimmung ganz anderer Art vornimmt, werden die Verantwortlichen für den verhassten „Einheitsmix“ anderweitig festgemacht. Schuld an der Entfremdung der Deutschen von ihren Wurzeln und dem damit einhergehenden Verschwinden keltischer „Werte“ wie „Tapferkeit, Kreativität und Naturverbundenheit“ sind in den Augen der hallischen Ebronen nicht nur die militärische Überlegenheit der Römer, sondern auch das Judentum und das aus ihm entstandene, die letzten Kelten ab dem fünften Jahrhundert assimilierende Christentum. Die Verdrängung der keltischen Lebensweise, die Entfremdung der Menschen von der Natur und die Umweltverschmutzung nahm in den Vorstellungen der hallischen Gallier mit Moses ihren Anfang: „Die Kelten sahen sich als Teil dieser Welt und nicht als deren Besitzer, die sich die Welt Untertan machen sollten, wie es im christlich-jüdischen Verständnis gesehen wurde.“ Dagegen wollen die Kiltträger den „Einsatz für die Natur als Grundlage“ ihres „kelt-germanischen Selbstverständnis[es] und Glauben[s]“ in Anschlag bringen.
Keltentum und europäische Identität
Sollten sich zur Kritik halbwegs befähigte Leser an dieser Stelle fragen, wie es denn sein kann, das solch völkischer Dreck von der hallischen Öffentlichkeit nicht nur unbemerkt, sondern auch noch von der hallischen Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados indirekt hofiert wird – sie übernahm die Schirmherrschaft für das oben erwähnte Konzert –, dann sei ihnen an dieser Stelle versichert, dass es sich bei den Mitgliedern des „Ebronenclans“ keineswegs um ordinäre Brauchtumsnazis handelt. Der Grund, aus dem sie, von der Öffentlichkeit beworben, unbehelligt in die Reihen der hallischen Kulturmafia aufgenommen werden konnten, ist darin zu suchen, dass sie die Sprache des anständigen Deutschlands aufs Genaueste beherrschen. Und so wird der Homepagebesucher im kulturalistischen Jargon darüber aufgeklärt, dass die „Kelten […], ebenso wie die Germanen, keine Rasse, sondern verschiedene Stämme mit gleichen kulturell-religiösen Charakteristika“ waren und „eine kulturelle, sprachliche […] und religiöse Einheit“ bildeten. Da für die ebronischen Heimatschützer in der prähistorischen Vergangenheit die Zukunft liegt, klagen sie wehleidig über die Verluste, die „Europa und die Welt (!) durch die Vernichtung der festlandkeltischen Kultur“ erlitten hätten, denn schließlich „gäbe es Europa, in der Art und Weise wie wir es heute kennen, ohne die Kelten nicht“. Sie seien es gewesen, die „über Jahrhunderte die Geschicke und die geschichtliche Weiterentwicklung“ des Kontinents „wie kein anderes Volk mitbestimmt“ hätten.
Vor diesem Hintergrund stellt die nicht nur in Halle zu beobachtende und weit über esoterische Kreise hinausgehende Keltenbegeisterung auch den Versuch dar, tief in der Mottenkiste der Vergangenheit nach ideologisch Verwertbarem zu kramen, um sich daraus eine kollektive europäische Identität zu schneidern. Um nur ein Beispiel dafür zu nennen: Der von der Europäischen Union finanzierte saarländische Verein „Forum Europa. Verein zur Förderung europäischer Kultur und Bildung e.V.“, dessen erklärtes Ziel es ist, „Europa abseits von hoher Politik und komplizierten Strukturen erlebbar [zu] machen“, ließ zwischen den Jahren 2005 und 2007 im Saarland einen Skulpturenweg anlegen, an dem Künstler „aus dem keltischen Siedlungsgebiet von Irland über Spanien bis in die Türkei“ mitwirkten. Ziel dieses Wanderweges sei die Ergründung der „gemeinsamen europäischen Wurzeln“ und das Nachdenken über die „europäische Identität“, um aus der keltischen Vergangenheit „eine Brücke zur Gegenwart […] schlagen“ zu können.3
Die Frage, worin denn nun eigentlich genau der große Verdienst bestand, den die Kelten für Europa und damit die Welt geleistet haben sollen, kann der hallische „Ebronenclan“ genau beantworten: Sie waren die Erfinder eines häufig getragenen und beliebten Kleidungsstücks. Es ist „das heute existierende Kapuzenshirt“, das „auf keltische Einflüsse zurück“ geht. Hier bleibt dem Autor nur zu sagen: Danke, Asterix, danke!
nur ein humorloser möchtegernintellektueller sesselpupser kann allen ernstes von den „reaktionären heften“ und der „Asterixreihe, deren Inhalt dann auch genau dem infantilen Weltbild und dem Geschichtsverständnis des „Ebronenclans“ entspricht“, reden. viel ist geschrieben worden über die trefflich recherchierten und mit viel ironie und witz dem leser vermittelten historischen hintergründe, jeder asterix-leser weiß, dass gerade die vom autor in diesem kinder-jugendlichen-und-erwachsenencomic entdeckten stereotypen und ideologeme (die suche nach diesen scheint sein leben in seinem dunklen arbeitszimmer zu bestimmen) in den frühen asterixheften durch den leider verstorbenen texter gekonnt dekonstruiert wurden. gerade asterix-fans hatten in bezug auf die beschriebene historische epoche kein schwarz-weiß-bild, wie wir es bei dem autoren finden, der die römische armee nur mit zivilisatorischen projekten in verbindung bringt. lachhaft, und bemitleidenswert, schreiben um des schreibens willen, so scheint es. dabei könnte man die ebronen-scheiße tatsächlich so schön verreißen. und z.b. auch den israel-tag. oder die 68er. aber nicht so wie hier.
ich hab es nochmal gelesen – zu geil! asterix als protyp völkischen antisemitismus. hihi. mensch, ihr seid doch alles studenten? lies doch mal ein paar bücher mehr, und auch ein paar asterix-hefte, und leg dir ein lexikon und ein geschichtsbuch daneben. und dann denk mal drüber nach, über asterix und die römer. und wie vercingetorix-fans (alesia, alesia…) in den heften wegkommen, nämlich nicht so gut.
geschichten erzählen………………
eine welle der bewunderung für idefix! ich habe es nicht einmal geschafft diesen text einmal zu ende zu lesen, ohne dass sich mein verstand mehrmals aus protest heruntergefahren hat. ich finde es absolut unfassbar, wie ein mensch sich so viel mühe geben kann (inkl. korrekter Zitate und fußnoten!!!) einen so nutzlosen artikel für das www zu verfassen. man hat dass gefühl, dass die highlandgames mit dem ganzen thema eigentlich nichts zu tun haben, bloß eben gerade zu der zeit stattgefunden haben, zu der der verfasser mal wieder nichts sinnvolles mit seiner zeit anzufangen wusste…
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zitat: „die ihre Waffen für den Kampf um ein neues Keltentum schärfen“ – mit carnyx und kilt bewaffnet rissen die ebronen aus hohenweiden bei halle in einem akt purer bildgewalt die weltherrschaft an sich – der clan, der derzeit 15 mitglieder zählt und fast ausschließlich mit der organisation der beliebten highlandgames in halle (und nur in halle) beschäftigt ist, sieht es als sein höchstes ziel an, kilttragen in die straßenverkehrsordnung aufzunehmen und whisky als weltweites zahlungsmittel einzuführen. einer hatte das dilemma vorhergesehen – knut. aber keiner hat damals seinen artikel ernst genommen – weil er einfach nicht glaubhaft war.
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wer auf so unreife, pseudointellektuelle Weise rechtes gedankengut nicht von traditionellem unterscheiden kann und gerne die ganze welt in einer rechten verschwörung (natürlich unterschwellig) wiederfinden möchte – schafft das ganz genau mit solchen texten!
knut, mach dir doch mal die mühe, aus deinem gesichtslosen www-loch zu kriechen und die leute hinter der sache kennenzulernen, bevor du diesen haltlosen schwachsinn über den clan der ebronen im netz verbreitest!
Was für ein Schwachmaat , hat das geschrieben ???
Der ist bestimmt bei dem Clan raus geflogen..:lol:
Ich habs versucht durch zulesen….geht nicht so ein Scheiss gab es nicht einmal zu besten Ostzeiten.
Knut du bist einfach nur Dumm !!!
Glückwunsch, ist ein gelungener Artikel. Dass die vorherigen Kommentare offenbar nicht gewillt sind, sich wirklich mit dem Thema auseinanderzusetzen sollte diese Zusammenstellung und Positionierung nicht schmälern.
Wenn schon Diskussion, dann mit Argumenten!
Hier zu braucht keiner Argumente , da reicht ein Kopfschütteln…
Hitzköpfe im Kilt als Nazis…aber nun ist gut…lach…
Und der Glückwunsch zeugt doch auch von welcher seite Du kommst.